Hallo und herzlich willkommen zu meinem kleinen Testbericht zum nagelneuen Silhouette Cameo 3 (auch genannt CAMEO-3-5T-B). Vorher war ich im Besitz des sehr beliebten
Silhouette Portraits und im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Deshalb war ich sehr gespannt auf den neuen Cameo 3, der in der Ankündigung genau die Sachen versprach, die mir am Portrait nicht gefallen haben. Dazu aber später mehr.
Ich habe mir den Plotter zum Erscheinungstermin gleich bei Amazon (
Link zum Cameo 3 bei Amazon) bestellt (über
Plottermeisterei – ein Amazon Marketplace-Händler.) Den Händler kann ich empfehlen. Zu beachten ist aber, dass der Händler meinen Plotter per DPD verschickt hat, was nicht jedem schmecken wird. Mir macht das aber nichts aus, da DPD bei uns in der Region schon recht zuverlässig ist.
Link zum Hersteller:
Cameo 3 bei Silhouette America
Unboxing:
Der Umkarton war riesen groß – aber kein Wunder – die eigentlich Verpackung ist auch schon sehr groß. (Wenn man die Verpackung des Silhouette Portrait gewohnt ist)
Aber die Verpackungsgröße kommt nicht von ungefähr. Das Gerät ist nämlich größer als erwartet. Nicht nur die Breite (aufgrund der um 50 % vergrößerten Arbeitsbreite) hat zugenommen, sondern die Abmessungen in alle Richtungen.
Das Zubehör: Eine ausgedruckte(!) Anleitung, Netzkabel, USB-Kabel, Automatik-Messer, Querschneider, 12“ x 12“ Schneidmatte (30,5 cm x 30,5 cm)
Leider war wirklich nur eine S/W ausgedruckte und geheftete Anleitung dabei. Bei meinem Silhouette Portrait war noch eine gebundene, farbige Anleitung dabei. Ich denke das kann man für über 300 € auch erwarten.
Hier nochmal das Zubehör im Detail. Vorne rechts ist das neue Automatikmesser zu sehen.
Hier nun der Plotter in der Frontansicht – geschlossen.
Interessanter ist da schon die offene Ansicht. Rechts sieht man das Touchscreen (im ausgeschalteten Zustand) und links davon der Werkzeughaler für zwei Werkzeuge. Die grünen Streifen dienen nur der Transportsicherheit
Zum Abschluss des Unboxings noch ein kurzer Blick auf die anderen Seiten.
Auf der rechten Plotter-Seite gibt es zum einen den An-/Ausschaltknopf, einen USB-Anschluss für USB-Sticks (Das Gerät unterstützt nun den Betrieb von einem USB-Stick aus – einfach die Dateien da drauf ziehen und im Menü auswählen – fertig. ), ein USB-B-Anschluss zum Anschluss an einen PC oder Mac und eine DC-Buchse zum Anschluss an das Netzteil.
Auf der Rückseite des Plotters gibt es noch eine Führung für den Querschneider und den bekannten Mediendurchlass.
Die linke Plotter-Seite ist unspektakulär.
Features / Eigenschaften:
Nach dem eigentlichen Auspacken kommen wir mal zu ein paar Eigenschaften des Cameo 3. Neben der größeren Breite, das andere große Feature im Vergleich zum Silhouette Portrait – der doppelte Werkzeughalter. In der linken Halterung ist auch das neue Automatikmesser (AutoBlade) eingebaut. Dieses kann nur in der linken Werkzeughalterung verwendet werden. In der Rechten Halterung können ein normales Messer, aber auch viele weitere Werkzeuge, wie Gravierstichel oder Stifte eingesetzt werden. (Diese Werkzeuge können natürlich auch in der linken Werkzeughalterung verwendet werden.)
Hier auch das neue touch-Display. Es befindet sich auf der rechten Seite. Es ersetzt auch die früheren Knöpfe. Hier bin ich wirklich zwiegespalten. Zum einen hat ein touch-Display nichts in so einem Werkzeug verloren – Da denke ich, da die Anfälligkeit höher ist. Ein Knopf hält mehr aus und lässt sich leichter warten. Auch kann man mit klebrigen Fingern (man bastelt gerade Papiermodelle und hat Klebereste an den Händen) noch einen Plotter mit richtigen Knöpfen bedienen (Danach kann man einfach mal drüber wischen) das will ich mit einem Touchscreen nicht machen. Auf der anderen Seite will ich das Display nicht mehr missen. Im folgenden Bild sieht man auch warum – die Integration ist wirklich gelungen. Zum Beispiel sind dort auch Anleitungen für die vielfältigen Funktionen hinterlegt – so muss man gar nicht mehr ins Handbuch schauen – man hat alles im Gerät dabei. Auch lässt sich das Gerät komplett so bedienen. Dank USB-Anschluss kann man nun Dateien direkt vom USB-Stick aus ausplotten.
Auf der Rückseite ist auch eine Nut für den Querschneider. So kann man Rollenmaterial bequem und sauber abschneiden. Der Querschneider ist beigelegt und kann auch im Gerät verstaut werden. Übrigends: Für Rollenmaterial gibt es auch eine
passende Aufnahme.
Eine weitere Neuerung gegenüber dem Silhouette Portrait ist die anpassbare Rollenbreite. So kann man auch dünnere Materialstreifen verwenden. Beim Portrait muss man entweder in der vollen Breite Material zuführen oder man muss die Schneidmatte verwenden, was einen in der Länge einschränkt. Um die Rolle zu verstellen muss man nur den rechten Teil drehen (auf die entsperrte Stellung) und dann man sie stufenlos verschieben.
Auf der Vorderseite findet man auch eine Schublade mit Staufächern für wichtige Werkzeuge. Auf der rechten Seite ist Platz für den Querschneider und weitere Kleinigkeiten. Links passen etwas größere Werkzeuge, wie
Entgitterhaken,
Spatel oder
Skalpell hinein.
Die Schublade hat eine doppelte Funktion. Neben den Staufächern dient die Schublade auch der Zuführung und Stabilisierung längerer Werkstücke. Zu diesem Zweck können kleine Stützen ausgeklappt werden.
Für weitere Werkzeuge gibt es einen weiteren Stauraum auf der rechten Seite. Hier ist Platz für zwei Werkzeuge und Platz für weitere Sachen.
Test:
Zum Abschluss des ersten Teils noch ein kurzer Testplot auf einem Reststück Klebefolie. Ich habe die Folie auf die Schneidmatte geklebt. Ich empfinde die Klebekraft zu hoch. Aber das war bei meinem Portrait auch am Anfang so. Das hat sich dann mit einer Zeit gelegt und die Klebekraft war niedriger, aber konstant. Ich hoffe das stellt sich bei der neuen Schneidmatte auch so ein.
Der Plott ist super geworden. Rein subjektiv würde ich sagen, dass er nochmal eine Stufe sauberer und feiner schneidet als der Portrait. Wobei mein Portrait überhaupt noch nicht viel gelaufen ist, deswegen kann man das noch gut vergleichen obwohl er im Gegensatz zum neuen Cameo 3 schon gebraucht ist.
Vergleich Portrait – Cameo 3
Für den Silhouette Portrait spricht:
+ eindeutig der Preis ( <170€ vs. 329€)
+ Ausreichend für kleine Arbeiten wie kleine Logos und Schriftzüge
+ Ausreichend für dünne Werkstoffe
+ geringe Abmessung des Geräts
Für den Silhouette Cameo 3 spricht:
+ größerer Arbeitsbereich (es lassen sich auch handelsübliche 30 cm Rollen verarbeiten – das lästige zuschneiden entfällt. Die 50 % mehr an Breite klingen nicht nach viel, aber in der Praxis macht es einen großen Unterschied.
+ Automatikmesser (sehr bequem, wenn man mehrere verschiedene Werkstoffe schneiden will und nicht ständig das Messer ausbauen will)
+ doppelter Werkzeughalter (z.B. Plotten und ausschneiden in einem Arbeitsgang, oder schneiden / gravieren)
+ Bluetooth und USB-Stick Unterstützung. (inkl. Handy-App)
+ Display mit Status und Anleitungen – komplette Bedienung ohne PC oder Mac möglich
Mein erstes Fazit:
Für mich persönlich hat sich das Upgrade auf den Cameo 3 gelohnt. Mich hat in erster Linie der kleine Arbeitsbereich des Portraits zu sehr eingeschränkt. Die anderen Vorteile waren vor dem Kauf nicht entscheidend. Mittlerweile will ich das Automatikmesser und den doppelten Werkzeughalter und die verstellbare Einzugsrollenbreite nicht mehr missen. Die anderen Features sind nett und erleichtern das Arbeiten mit dem Plotter. Die Qualität des Plotters ist auch gestiegen, das kann man aber in Anbetracht des Preises auch erwarten.
Von der Handy-App, Bluetooth-Verbindung und dem eingebauten Scanner habe ich noch keinen Gebrauch gemacht. Diese Funktionen werde ich noch Testen und den Test hier ergänzen. Ebenso werde ich noch über meine Erfahrungen im Laufe der Zeit berichten. Gerne beantworte ich Fragen zum Gerät.