Moinsen!
Erstmal ein Disclaimer vorneweg:
A) Ich bin Forumsneuling hier. Bitte nicht gleich vermöbeln, wenn das hier falsch ist. =)
B) Ich bin kompletter Casemodding-Noob. Zwar bin ich noch in einer Zeit aufgewachsen, in denen man Prozessoren mit einem Bleistiftstrich übertakten konnte, aber handwerklich ist das für mich alles Neuland. Mein Ziel mit dem Projekt ist es u.a., den ganzen Scheiss, den man so braucht, zu lernen.
Vorgeschichte, oder: warum mach ich das überhaupt?
Lange Geschichte, kurz erzählt: vor einem vierteljahrhundert habe ich, sehr gegen den Widerstand meiner Mutter, zu meinem 12. Geburtstag einen C128 mit Commodore 1802D-Monitor geschenkt bekommen. An dem Teil hab ich gezockt wie gestört und unter anderem Programmieren gelernt. Dieses Gerät ist der Grund, warum ich mich in die Welt der Spieleentwicklung gestürzt habe und es bis heute auch noch professionell mache.
Als ich weissweissichdenn, 16 oder 17 war, kamen die PCs und ich hab das Teil weiterverkauft. Jahre gingen ins Land, ich studierte, arbeitete als Spieleentwickler, wurde älter und sentimentaler, und eines Tages dachte ich mir so. "Schade, das ich meinen Computer nicht mehr habe, mit dem alles anfing.". Das habe ich so laut und wiederholt gedacht, das meine Mutter (die in den Jahren dazwischen eingesehen hatte, das Computerspiele ja doch tatsächlich auch das Fundament für einen Beruf und nicht nur Zeitverschwendung sein können) schliesslich die Kette der wechselnden Eigentümer seit damals verfolgte, das Gerät auf einem modrigen Dachboden ausfinden machte, und zurückkaufte.
Weihnachten vor drei Jahren schenkte sie mir das Teil zusammen mit 50 meiner alten Disketten, die überlebten, schliesslich nochmals, ich freute mich wie ein Schnitzel. Die Disketten wurden auf SD-Karte gesichert, und seitdem steht das Ding mir im Wohnzimmer rum.
Ich hab's zwischendrin auch einmal angeworfen und ein paar der alten Spiele gezockt - an dieser Stelle sei gesagt: die alten Geister am besten ruhen lassen! Die Spiele werden niemals mehr so gut sein, wie man sie in Erinnerung hat. =)
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, den Monitor einer neuen Bestimmung zuzuführen. Zunächst wollte ich halt nur "irgendwie" einen PC draus bauen, und nach ein, zwei Besuchen in Casemoddingforen ging der Gaul mit mir durch. =)
Um es auf den Punkt zu bringen: das Ding wir (hoffentlich) ein komplett-PC, inklusive eingebautem Displaypanel im Steampunk-Look (ich will tatsächlich eine SteamBox draus machen, wenn Valve mal in die Pötte kommt). =)
Hardwaretechnisch hau ich jetzt nicht so auf den Putz, mir ist's wichtig das das Ding einigermassen leise ist.
Anbei mal ein paar Bilder vom derzeitigen Zustand.
Ich habe mich ganz gezielt für Flex-ATX entschieden, um mehr Optionen zu haben bei der Aufteilung des Platzes, und weil ich weiss das ich als einziges Extra zum Mainboard nur eine Grafikkarte mit Passivkühler brauche.
Das Netzteil nimmt bereits viel Platz ein, deshalb wollte ich sparen, wo es nur geht - das Zeug soll ja auch noch irgendwie brauchbar ein- und ausbaubar bleiben. Flex-ATX hat den Vorteil, das es vom Format her perfekt in den hinteren Teil des Gehäuses passt - wenn man sich irgendwie eine Basis zurechtschneidet, auf der man das Board verschraubt, kann man es dann praktisch in der Plastikschiene rein- und rauswuppen. Dann kann man im vorderen Teil ausschliesslich das Panel unterbringen und es am Stück mit der Front abnehmen.
Ausserdem ist dann hinter dem Board (Anschlüsse zur Rückseite hin angenommen) noch genug Platz, um zum einen die Anschlüsse der Grafikkarte wieder nach vorne und die anderen Anschlüsse nach hinten zu führen. Da kommt dann bei mir ein custom-made Backpanel mit den wichtigsten Anschlüssen dran, die nur per Kabel vom Board verlängert werden.
Als Basis für's Board habe ich eine Platine zurechtgeschnitten und mit Abstandhaltern versehen, auf denen das Board verschraubt wird. Als Halterung für Netzteil und GraKa habe ich einfach Holzleisten mit Sekundenkleber fixert und mit Epoxy bzw. Bondit verklebt. Sieht nicht besonders gut aus, aber hält wie Sau. Der Original-Schalter wurde in einen Impuls-Schalter verwandelt, und die LED im Schalter neu verdrahtet, damit man sie als Power-LED verwenden kann.
Wie man sieht, passt das alles gerade so hinein, ich habe anfangs unterschätzt, wieviel Raum die ganzen Kabel einnehmen wollen. Alles was nicht unbedingt nötig war, habe ich dann auch einfach vom Netzteil abgeschnitten. Zur Not wird's wieder drangelötet. =)
Und als ersten Kompletttest habe ich mir auf das installierte Ubuntu direkt mal einen C64-Emulator draufgeklatscht und laufen lassen. =)
Die Bildröhre habe ich erstmal am Stück belassen - ich überlege noch, wie ich das Problem angehe. Eine Alternative, die sich gerade anbietet, ist mit Plexiglas zu arbeiten, das lässt sich im Backofen soweit erwärmen, das man es zumindest verformen kann. Mal schauen.
Meine Priorität ist erstmal ein funktionsfähiges Display ranzuschaffen, um den Rest und die Optik mach ich mir später Gedanken. =)
Gruß,
Blackbone
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Blackbone« (12. November 2013, 22:26)