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[Casecon] Nocturnal Hunter

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random2k4

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Montag, 8. Juni 2015, 10:53

Nocturnal Hunter

So nun ist es soweit, endlich habe ich mal die Zeit gefunden
hier meinen worklog zu posten. Vll haben einige von euch ja schon meinen Mod
mit dem Namen Nocturnal Hunter gesehen.

Aber erstmal von Anfang an.
Kurz zu meiner Person:
Ich bin Stefan 28 Jahre und Student an der Universität Heidelberg und bin Hauptsächlich in den Bereichen 3D Design und Prop making unterwegs.
Im Bereich Case modding noch eher ein Neuling, da dies erst mein zweiter Case mod ist.


Konzept:
Das Zentrum meines Mods bildet das MSI X99S SLI Krait
Edition Motherboard. Da ich das Design der Verpackung mit einem Schlangenkopf sehr
ansprechend fand, entstand die Idee meinen eigenen Schlangen-/Kraitkopf zu bauen.
Für das Design eines ansprechenden Äußeren habe ich mich für eine Mischung aus stilisiertem und realistischem Aussehen entschieden.
Ziel war es das Motherboard möglichst in den Fokus zu Rücken.
Dabei sollte aber das Budget eher knapp bemessen werden, um zu zeigen dass man auch mit wenig Mitteln, gute
Ergebnisse erzielen kann. Auch war es mir wichtig, keine vorgefertigten Teile
zu benutzen und alles in 100% Handarbeit herzustellen.


Hardware:

Bis auf den Prozessor wurde mir die Hardware mit
freundlicher Unterstützung von MSI, Cooler Master und Kingston zur Verfügung
gestellt.

- Motherboard: MSI X99S SLI krait edition
- CPU: Intel i7 5820K
- Cooling System: Cooler Master Nepton 240M
- RAM: 4x4GB Kingston HyperX Predator 2133
- Graphics: MSI Radeon HD7790 2GB
- PSU: Cooler Master V850
- SSD: Kingston HyperX Fury 120GB

Und das Ganze noch mal in Bildern
























JeffModder

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Montag, 8. Juni 2015, 12:05

Freue mich auf das Projekt und die Hardware ist schön!
Besonders gut finde ich die 100% Handarbeit und da werde ich nicht der einzige hier im Forum sein.
Was war dein 1. Projekt? Vielleicht kannste ja mal einpaar Bilder zeigen.

der_george

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Montag, 8. Juni 2015, 13:15

Das erste Projekt war der Warhammer Mod vom HardwareLuxx Contest im letzten Jahr. ;)

Freue mich auch schon auf den Worklog. Ein bisschen was hab ich ja schon gesehen. ;)

So long :0)
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random2k4

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Paladin

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Montag, 8. Juni 2015, 17:05

Freu mich auch schon auf den WL, hab nur auf Facebook mal das Endergebnis gesehen :)
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random2k4

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Dienstag, 9. Juni 2015, 11:32

So, ich werde meinen worklog ein klein wenig ordnen, da ich doch sehr durcheinander gebaut habe.
Sprich erst die Äußere Erscheinung und dann den Innenausbau. Abschließend wird es dann wohl noch ein kleines Video geben, welches den Aktuellen Arbeitsprozess zusammenfasst.
Also nicht wundern wenn später mal in einigen Arbeitsschritten weniger dran ist als im vorigen.
Finde es so einfach besser zu verfolgen.

Als erstes habe ich mal ein kleines 3D Model meines Case gemacht. Solche Modelle helfen zumindest mir immer mein Projekt besser zu visualisieren und da ich nicht besonders gut mit Bleistift o.ä. zeichnen kann hat sich die 3D Modellierung als wirksam für mich herausgestellt. Hier also mal zwei Bilder vom Design.









Sollte es jemanden interessieren wie ich das 3D Model gemacht habe, hier ist ein kleines Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=FgGKpZ_QapA

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »random2k4« (9. Juni 2015, 11:44)


der_george

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Dienstag, 9. Juni 2015, 22:33

Schickes Modell.

Wie hast du die Form dann daraus erstellt? Papier-Polygon-Modell?

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Mittwoch, 10. Juni 2015, 10:43

Al nächstes stellte sich mir die Frage, wie bekomme ich das 3D Model in die Realität. Daher musste ich mich für einen Grundwerkstoff entscheiden, der das ganze leicht umsetzbar macht. Meine Wahl viel daher auf Papier. Richtig, ein Case gebaut aus Papier.

Um eine Vorlage zu bekommen habe ich das 3D Model mit dem Programm Pepakura in ein Papier-Template umgewandelt. Dieses Programm bricht vorhandene 3D Modelle auf und erstellt ein Schnitt und Faltmuster. Da die Automatisierung leider nicht optimal funktioniert, habe ich Manuell weitere Schnittkanten hinzugefügt und die Vorlage auf schlappe 49 A4 Seiten aufgeteilt.





Danach hieß es noch ausdrucken. Ich habe dafür 250g/m² Papier genommen um eine gewisse Grundfestigkeit zu bekommen.
Dann begann der spaßigste Teil der Arbeit, das Ausschneiden … ca. 8 Stunden und 169 Einzelteile später sah mein Schreibtisch dann so aus:



Und schon ging es ans zusammenkleben. Ich habe ganz normalen UHU-Vielzweckkleber aus der Tube benutzt. Hält bombe.



Dann noch ein kurzes Testfitting der Hardware ob mein Model auf wirklich gestimmt hat. Zum Glück habe ich wohl alle Maße richtig genommen :D






@der_george: Ich denke das beantwortet deine Frage?

Socke

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Mittwoch, 10. Juni 2015, 12:24

:golly: :golly: :golly:

sehr gut!

Wie lange hast du für das Model bzw. die Umwandlung in das Poly gebraucht?
Ist das Programm kostenlos?

Weiter so!

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Mittwoch, 10. Juni 2015, 13:37

An dem 3D Model habe ich ca 5- 6 Stunden gearbeitet. Würde auch schneller gehen aber ich bin ja noch am üben :D

Das Umwandel erfolgt in dem Programm mit nur einem Klick. Aber für die manuelle Anordnung der Teile auf die A4 Blätter habe ich nochmal gut 1 1/2 Stunden gebraucht.

das Programm an sich wird von einer Japanischen Firma vertrieben: http://www.tamasoft.co.jp/pepakura-en/
Der Viewer ist kostenlos. Die Vollversion kostet atm 38$, die braucht man auch wenn man so wie ich keine fertigen Templates (gibts zu Hauf im Internet, vor allem Ironman Zeugs)
sondern ein eigenes Dedign reinlädt. Denn erst dann ist die Speicher- und Exportierfunktion aktiv. Aber wenn du schon eine .pdo datei hast kannste einfach öffnen und Drucken.

Paladin

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Mittwoch, 10. Juni 2015, 13:51

Das ist echt heftig, Respekt.
Bei dem Papierberge angst ja schnell mal den überblick verlieren. oO
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Mittwoch, 10. Juni 2015, 14:35

Oh ja. >.<
Ein Berg war bei mir eine Seite. Das gute an dem program ist das man auch edge ids vergeben kann, also kann man sich die Sachen leichter zusammen suchen. Auch kann man in dem Programm einfach auf ein Teil klicken und er zeigt durch eine rote Linie an welches das nächste passende ist.

random2k4

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Donnerstag, 11. Juni 2015, 09:27

So und weiter im Programm.


Für meine nächsten Arbeitsschritte, musste ich das Papier
erst einmal vorbereiten und stabiler bekommen. Dafür habe ich die gesamte
Papierkonstruktion mit einer Schicht Polyesterharz bestrichen.




Zuvor habe ich ein paar Holzleisten als Verstärkung in das Model
geklebt. Hier zeigt sich jetzt nochmal der Vorteil von schwererem Papier, es behält auch in feuchtem Zustand die Form.
Normales 80g/m² Papier wäre sofort durchgeweicht. Nach dem alles getrocknet war, hatte ich eine schon sehr stabile Grundform.




Um aber den Belastungen eines Gehäuses standhalten zu können brauchte ich doch
noch etwas mehr Stabilität. Also wurde alles noch mit Glasfaser von innen her
ausgekleidet. Es ist wichtig das von innen zu machen, um etwaige Details nicht zu verlieren.



Um nun die unregelmäßigen Stellen auszugleichen habe ich die
ganze Konstruktion mit einer Schicht Spachtelmasse überzogen und danach die
Kantigen Stellen runtergeschliffen.







Das Ganze habe ich solange wiederholt bis ich mit dem
Ergebnis zufrieden war und eine schöne glatte Oberfläche hatte. Insgesamt habe
ich dafür etwas mehr als 6kg Spachtelmasse verbraucht.


Scynd

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Donnerstag, 11. Juni 2015, 10:45

Wow! Krasser Scheiß! :thumbsup:

Das ist echt super geworden. Bin schwer beeindruckt. Weiter so ^^


Paladin

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Donnerstag, 11. Juni 2015, 11:27

Krass, 6 Kilo ist schon ne Ansage. Wie schwer ist es jetzt?
Schaut aber echt super aus. Die erste Schicht hatte was weil sie so grob war und etwas Drachenhautähnliches hatte.
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Joker

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Donnerstag, 11. Juni 2015, 12:33

Ist ja abgefahren :golly:

Richtig cool bisher.
Ich kann mir billiges Werkzeug nicht leisten!!!
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random2k4

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Donnerstag, 11. Juni 2015, 13:52

Alles zusammen (also mit verbauter Hardware) wiegt 17kg. hällt sich also eigentlich noch in Grenzen. Das Teil alleine zu bewegen ist aber wegen der Außmaße doch etwas schwieriger.
Man kann es auf den Bildern immer schlecht sehen aber insgesamt ist das Teil ca 80x60x60cm (LxBxH) in geschlossenem Zustand

random2k4

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Freitag, 12. Juni 2015, 11:47

Weiter gehts.

Bevor ich die Untere hälfte final gespachtelt und geschliffen habe, habe ich schon mal die Poition für die Späteren Schaniere festgeletgt und Löcher für die Schrauben gebohrt.
Da ich vor hatte das Netzteil in Hinteren Bereich und um 90° gekippt unter zu bringen, musste ich noch für ein wenig Abluft sorgen. Dazu habe ich einfach ein Stück Lüftungsgitter in Form geschnitten
und angepasst. Fix noch die Ränder zugeschmiert, passt. Auch eine Ausparung für die Kabeldurchführung wurde angelegt. Diese wir später dann noch verkleidet.



Für den Oberkiefer, habe ich zunächst Nasenlöcher gefräst. Da ich ja einen Schlangenkopf haben wollte, musste ich natürlich auch am Schlangenmuster arbeiten. Also wurde das grobe Design erstmal direkt auf
das Case gezeichnet.



Als nächstes habe ich dann 2mm Moosgummiplatten in Form geschnitten und aufgeklebt. Ein paar kleine Änderungen am Muster habe ich on the fly gemacht.



Weil Moosgummi ohne eine vernünftige Grundierung (z.B. Plasti Dip) die Farbe nicht gut aufnimmt und um das Muster noch mehr "zusammenzuziehen" bzw. kleinere Unebenheiten auszugleichen. Habe ich alles
mit einer Schicht Worbla´s Finest Art überzogen. Worbla ist ein Thermoplastischer Kuststoff, der Ab einer Temperatur von ca. 70-90° weich wird und sich dann sehr gut gegebenen Konturen anpasst. Dieses Material wird sehr
häufig von Cosplayern in der Kostümherstellung genommen.



Überstehendes Material wurde dann mit nem Dremel entfernt und das Muster mit einem Löffel (Ja auch ein Löffel ist ein gutes Modellierwerkzeug :)) nachgezogen.
Nach dem Auskühlen ist das Material sehr fest und bereit für den nächsten Schritt.


Scynd

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Freitag, 12. Juni 2015, 12:20

Du bringst mich mit jedem Update wieder zu staunen :thumbsup:
Sieht sehr gut aus und das mit dem Worbla´s Finest Art werde ich mir auf jeden Fall merken. kannte ich bis jetzt nicht.
Dann freue ich mich schon auf dein nächstes Update!


Gruß Scynd


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Sonntag, 14. Juni 2015, 10:48

So, jetzt kommt auch schon das letzte update für die äußere Bearbeitung.

Weil das Worbla eine etwas grobe Struktur, müssen die Unebenheiten vor der Bemalung ausgeglichen werden.
Wer es super glatt haben will kann wieder Spachtelmasse benutzen und nochmals schleifen. Für mich war es
aber ausreichend alles mit 3 Lagen PVA (Bastel- oder Holzleim) zu bestreichen.



Nach dem der Kleber komplett durchgetrocknet war, folgten ca. 3 Lagen schwarzer Sprühfarbe.



Danach habe ich aus milchigem Acrylglas Augen ausgeschnitten und an die Form der Augenhöhlen angepasst.
Man kann es im Bild leider nicht so gut sehen, aber ich habe versucht, in dem ich die Acrylplatte erhitzt habe,
auch eine leichte Krümmung rein zu bekommen. Um die Ränder besser zu kaschieren, wurde einfach Worbla in die Spalte gedrückt.
Und da sich das Material verhält wie Modelliermasse, hält das Acrylglas bombe.



Als abschließenden Schritt habe ich dann noch weiße Detail-Linien hinzugefügt. Auch hier habe ich direkt aus der Sprühdose gearbeitet, wobei ein
Airbrush-System wesentlich besser wäre, die Gefahr von herumfliegenden Tropfen viel geringer bzw. gleich Null ist. Um die Struktur der Haut in den weißen
Flächen wieder hervor zu holen, sind die Vertiefungen mit verdünnter Acrylfarbe und per Pinsel nachgezogen worden. Abschließend gabs dann noch 3 Schichten
glänzenden Klarlack um einen schönen glitschigen Look zu erzeugen.




Ich habe auch mal alle Arbeitsschritte bis hier hin in einem Video zusammengefasst:
[Spoiler Alert] Wer den fertigen Mod noch nicht sehen möchte sollte bis 0:35 überspringen und nur bis 8:02 gucken ;)