Seid gegrüßt,
Auf die freundliche Einladung von Paladin während seines Live-Handwerker-Pornos hin konnte er mich überzeugen, mich mit meinem Vorhaben in eurer Gemeinde einzureihen, da die Feedbacks im Luxx recht dürftig auzfallen und dort größtenteil zumindest eher bestellt als gebaut wird und ich irgendwie das Gefühl bekam, dass die Gemeinde dort etwas viel Berührungsängste mit kompletten Selfmade-Projekten hat. Also, da bin ich.
Ich bin Kai, 27, leidenschaftlicher Zocker, Bastler, Modellbauer, Musiker und ich zeichne gern.
Ich hab den RC-Modellbau mal vorübergehend auf Eis gelegt und widme mich nun erstmalig dem Bau eines PC Gehäuses, nicht zuletzt, weil ich es schwer hab, neben Musikproben, Aufnahmen und Schrauben mit einer Sache wirklich fertig zu werden.
Meine Ausrüstung ist offengestanden noch etwas schmal. Eine kleine Handwerksecke im Zimmer, Bohrmaschine, Stichsäge, Akkuschrauber, Proxxon Feinschleifer und'n bissl Kleinkram. Da hört es dann auch schon auf. Auch wenn die Verarbeitung nicht an die Qualität von CNC-Fräsen und Profiwerkzeug herankommen mag, versuche ich dennoch das Beste daraus zu machen und hoffe auf positive Rückmeldung, anregende Hinweise und Tipps von euch.
Kommen wir zu meinem Projekt..
Hardware:
- Asus Z77-I DeluXe (ITX)
- i5 3570K
- Nvidia GTX 780
- 8GB Corsair Platinum
- Enermax Revolution 650W / 87+
- Samsung 830 - 128GB SSD
- Western Digital Blue 1TB
Wasserkühlung:
- CPU - Phobia LT
- GPU - kryographics oder EK
- Pumpe - Alphacool DC-LT Ceramic mit Aufbau
- Radiator XSPC EX140 & EX280
Ich möchte ein Case konstruieren, dass einerseits möglichst kompakt und platzsparend ist, andererseits eine ausreichende Kühlung bietet und vor allem nicht so zugemauert wirkt, wie es oft bei ITX-Cases der Fall ist - dabei finde ich einfach schade, dass man von der schönen Hardware so garnix mehr von außen bestaunen kann. Da es unter diesen Prämissen nicht allzuviele mögliche Hardware-Anordnungen gibt, entstand erstmal der allseits bekannte Würfel - allerdings mit den minimalistischen Abmaßen von 180x280x310mm. Das Mainboard sitzt hierbei horizontal auf dem Netzteil, welches sich autark von unten her kühlt und verkleidet ist. Die Grafikkarte wird per flexibler Riser-Karte dezent neben die Netzteil- Mainboard-Kombo verlagert. So entsteht eine tetris-genaue Anordnung. Mittig in der Front sitzt der Corsair H60 - sollten mir die Temperaturen nicht gefallen, wirds der H80i. Gegenüber der Grafikkarte auf der anderen Seite schaufelt ein 140er Bitfenix die gestaute Luft nach draußen.
Der Charakter des "Grey Eagle" beruht auf ein cleanes Äußeres, Carbon-Elemente für die gewinkelten Stromanschlüsse, eine Carbon-Abdeckung für's Mainboard, Alu-Zierleisten für die Lüfterein-/ausgänge und Lüftungsschlitze, gebürstet oder poliert, da bin ich noch unschlüssig. Farbe wird ein mattes Grau, dass sich farblich mit dem Carbon versöhnt.
Als Finish habe ich auch noch etwas geplant, dass dem Namen schlussendlich auch gerecht wird. Ich stehe einfach total auf Adler und Flügel allgemein.
Erste Anpassprobe...
Also ran an Scetchup und los gehts. Sind meine ersten Gehversuche mit Dummy CAD wohlgemerkt :drool: ...
Kühlung:
Für den CPU-Kühler kommt ein 120mm Noiseblocker NB-eLoop Fan B12-PS für den Radiator zum Einsatz. Der baut ordentlich Druck auf für die typischischerweise sehr engen Lamellen des Corsair.
Die Grafikkarte bezieht unmittelbar seitlich über die gesamte Länge von Außen Frischluft. Da es die EVGA mit ACX Kühler werden soll, wirbelt die mir ihr Lüftchen freilig fröhlich ins Gehäuse nach oben und unten. Ich hatte an geschlitzte oder gefächerte Ausgänge on Top und Base gedacht. Da überleg mir ich noch, wie ich das mit dem Sichtfenster umsetze.
Die gestaute Luft im Innern wird ein 140mm BitFenix Spectre PRO herausbefördern. Der transportiert auch im mittleren Drehzahlbereich ordentlich Luftvolumen.
Der Stoff ist schonmal da..
Neues Feinwerkzeug hat er sich endlich auch mal gegönnt..
Unglaublich mit welcher Laufruhe der Proxxon arbeitet. Deutsche Werkzeugqualität eben. Da kann der kreischende Dremel bei weitem nicht mithalten..
..die ersten Sleeving Experimente..
..das Abwinkeln der Stecker ist in Hinblick auf Platzersparnis natürlich ein Muss. Außerdem find ich's viel schicker :vrizz:
Allerdings gefallen mir die Caseking Sleeves nicht. Da werd ich mal den Nils für engagieren. :bigok:
Darüberhinaus war ich etwas schlampig, zugegeben. Durch das viele Rumgeknüddel und Hin und Hergebiege der Kabel sind die Sleeve-Enden nicht gleichmäßig.
Außerdem scheinen die bunten Kabel durch den Billig Sleeve hindurch.
Als nächstes heißt's erstmal Alu-Oberfläche abkleben, um größere Kratzspuren zu vermeiden, sonst schleife ich mir am Ende die Finger wund.
Da die GST Stichsäge über ein Precision Control System (2 Spannarme, die das Sägeblatt als zweite Führung festhalten) verfügt, schneidet das Blatt erstaunlich exakt und geschmeidig, mit einfachem Pendelhub wie durch Butter. Trotzdem habe ich noch eine Führungsschiene mit einem Alu-Streifen improvisiert, um wirklich einen exakt geraden Schnitt zu fabrizieren.. (und neidisch blickte er auf Paladins Festo Führung, die soviel kostet wie meine Stichsäge.. )
..es folgt der Ausschnitt der Front
Mit dezenten Einschnitten kann ich das Material relativ leicht biegen. Die "losen" Kanten der Biegeflächen werden auf Gehrung gesägt, von innen vernietet und schlussendlich außen verspachtelt, geschliffen und lackiert. Dann soll es wie aus einem Guss wirken. Mal schauen wie sorgfältig ich mich dabei anstellen tu'.
So das wär's vorerst. Zum Biegen bin ich heut leider nicht mehr gekommen, mal sehen evtl. morgen, wenn sich der Nachbar einvernehmlich zeigt.
Als nächstes kommt die Grundplatte und das Grundgerüst, dann wird das Netzteil verkleidet.
Hoffe meine Idee gefällt. Für Anregungen und Tipps bin ich freilig jederzeit offen. Vor allem, weil ich im Bereich Gehäusebau erstmal noch'n völliger Noob bin. Aber auch ein Perfektionist...das wird schon.
30.06.13
So Jungs, Paladin brachte mich auf die Idee, wenn schon Worklog, dann richtig. Also hab ich begonnen, ein paar Videos aufzunehmen. Ist ja auch viel aufregender als blose Bilder und auch kein besonderer Aufwand. Also warum euch nicht daran teilhaben lassen..
Man man dass ist hier alles Premiere für mich. Erstes Selfmade Case, erster Worklog, und nun noch das erste mal Videos im Forum uploaden...wie aufregend. :vrizz:
Ich habe als nächstes die Einschnitte für die Biegung der Frontplatte vorgenommen und bin dabei wie folgt vorgegangen:
Leider warte ich immernoch auf Bohrständer und Koordinatentisch. Also brauchte ich erstmal eine gescheite Halterung für den Proxxon, um besser mit der Biegewelle "aus der Hüfte" arbeiten zu können..
Nun zu den Einschnitten. Hier bin ich in 3 Schritten vorgegangen.
Zuerst sachte entlang der Linie leichte Einschnitte (etwa 0,3-0,4mm) :
Und schlussendlich nocheinmal sachte und gleichmäßig durch Verschieben der Alu PLatte entlang der Linie
Schnitttiefe liegt nach meiner Schätzung bei etwa 0,5mm bei einer Materialstärke von 1,5mm. Bei so dünnem Alu passt das völlig..
Als nächstes kommt das Umbiegen. Ich werde berichten..
Aber vorher gibt's Mittag in Form von Kaffee und Kippe.
edit 30.06.13, 15:45Uhr:
Kommen wir zum Biegen.
Meine professionelle Biegeausrüstung ist zugegebenermaßen etwas dürftig, aber es funktioniert - und darauf kommt es an.
Zuerst musste ich die Gehrungen noch etwas genauer bis zum Winkel anpassen..
..und dann gings los:
Über das Ergebnis bin ich recht zufrieden. Auch die gegehrten Kanten liegen sehr gut aneinander..
edit 30.06.13, 18:00Uhr:
Der Sonntag neigt sich dem Ende zu, ein Erfolgreicher wie ich finde. Die Front ist fertig angepasst und gebogen..
..was sagt ihr? Nimmt Form an oder..
Es folgt das Entgraten, Vorschleifen & Verspachteln der einzelnen Flächen. Hierfür verwende ich einmal Glasfaserspachtel für die groben Fugen und Flächenfixierung von innen, und Feinspachtel für die Sichtfläche. Update folgt sobald der Spachtel eingetroffen und verschmiert ist.
Grüße aus dem sonnigen Berlin,
Kai