Hier ist ein kurzes Tagebuch zu unserem 24 Stunden Casemod von der DCMM 2011 auf der Gamescom in Köln. Dieses Jahr haben vier Teams aus dem letzten Jahr eine kleine Überraschung zum 24 Stunden Livemodding Contest überlegt.
Die Vorgeschichte:
Auf der DCMM 2010 haben wir beschlossen dass wir für das 10-Jährige Jubiläum eine kleine Überraschung bauen. Die Idee kam vom Matze, er hatte einen Casemod im Madrid gesehen, der aus verschiedenen Cases gebaut war.
Zuerst wollten wir zusammen einen Transformer bauen, jedes Team baut ein Teil, wie Arm, Torso, Bein usw. aber da war bei einigen Teilen kaum Entfaltungspotential, wie beim Fuß und Bein. Später habe ich dann mal vorgeschlagen, dass man das Ganze als großes Raumschiff bauen könnte, welches aus einzelnen kleinen Raumschiffen besteht.
Hier war mein erster Entwurf.
Der kam eigentlich bei allen anderen Moddern gut an, also haben wir in die Richtung weitergeplant. Die Planungsthreads bei we-mod-it.com wuchsen und wuchsen, es gab immer mehr geniale Ideen und passende Sketchup und 3-D Zeichnungen. Wir trafen uns in meinem Teamspeak und besprachen kleinere und größere Details. Der größte Streitpunkt war, ob wir ein großes Raumschiff bauen und die Katze gleich am Anfang aus dem Sack lassen, oder wie am Anfang vorgeschlagen aus einzelnen Teilen bauen.
Als wir dann mit der Planung schon weit gekommen waren gab es dann den ersten größeren Rückschlag. Einer der Modder aus dem letzten Jahr wollte nicht mit uns das Projekt umsetzen. Da es so kurz vor dem Anmeldezeitraum war, stand alles kurz vor dem Aus. Ich habe schon nichtmehr dran geglaubt, dass wir das überhaupt noch hinbekommen. Einige Modder beschlossen das Ganze noch zu retten indem wir kurzfristig andere Teams machen. Der Oli machte jetzt mit dem Patrick Team 1 und ich machte statt mit Patrick mit Semme Team 5. Die anderen Teams sollten so bleiben. Jetzt waren wir wieder voll im Plan und die Planung ging weiter.
Das einzige was uns noch wirklich die Planung vermiesen konnte, war wenn nicht alle Teams genommen werden würden. Und so kam es auch. Eines unserer 5 Teams wurde nicht genommen und es gab statt wie im letzten Jahr 5 Teams jetzt auf einmal 6. Patrick schrieb dem Organisator eine Mail unter dem Vorwand eine Abendplanung zu organisieren an und frage nach den Adressen der anderen Teammitgliedern. Dieser Rückte die Adressen nicht raus (Datenschutz) und die Suche ging über Foren-Threads weiter. Zum Glück waren alle schnell gefunden. Wie es sich herausstellte war ein Team vom Jugendausbildungszentrum, die kaum Moddingerfahrung hatten und das andere ein neues Team aus erfahrenen Moddern. Das Team vom JAZ war schnell überzeugt und machte beim Projekt mit, einzige Bedingung dass sie Ihr Konzept, was sie schon seit Monaten üben nicht zu sehr abändern müssen. (Ein Kernkraftwerk- das jetzt zum Reaktor wurde. ) Das konnten wir eigentlich ganz gut vor der Triebwerkssektion und hinter dem Gravitationsring einbinden. Das andere Team wollte aus verschiedenen Gründen nicht mitmachen, aber wir wollten auch keinen dazu zwingen, auch wenn es auf der Messe komisch aussehen würde.
Jetzt warten wir nur noch auf die Gehäuseabmessungen, haben alle mal wieder mit dem schrottigen Case aus den Vorjahren gerechnet. Nur dieses Jahr dauerte besonders lange, weil dieses Jahr die Cases von Caseking gesponsort wurden und sie uns ewig mit den Informationen hingehalten haben. Nur wenige Tage vor der Abreise wurde uns gesagt es ein Xigmatek Asguard 2 wird. Zumindest eine Steigerung in Sachen Qualität. Zum Glück hatte Henning das Gestell so geplant, dass es weitaus größer war, und noch auf die letztendliche Länge gekürzt werden sollte.
Jetzt wurden die Planungen abgeschlossen und die Sachen gepackt. Patrick und Oli (Team Coolermaster) werden die Front bauen, die sich von der Form und Design her an die Star Trek Battlestar-Galactica anlehnt. Die Blass-Brüder (Team BT-Custom PC) haben eine Übergangssektion geplant, die zwischen Front und Gravitiationsring passt und noch einen abgefahrenen AGB enthält. Das Team Chaosmodder mit Matze und Henning plante einen großen Gravitationsring dazu eine fette Bewaffnung und ein kleines Habitat. Dahinter das Jaz-Team mit Willi und Simon mit einem Reaktor und zum Schluss noch Team Aquatuning mit Semme und mir, die Antriebssektion mit 4 AGBs als Fuel-Tanks und 6 Triebwerken.
Packen und Anreise:
Patrick hat wieder ein sehr cooles Video vom Packen gemacht:
Ich hab allein 50KG von
Aquatuning eingepackt dazu noch was von
Coolermaster. Das war fast nur für unser Team. Aquatuning und Coolermaster haben eigentlich alle Teams eingedeckt! Millionen Dank nochmal dafür!
Dieses Mal lief alles in Sachen Unterkunft glatt. Ganz im Gegenteil zum letzten Mal war die Unterkunft auch richtig gut. Danke nochmal dafür :0)
Der erste Tag:
Ersteinmal auspacken und aufbauen:
Hennings Gestell sah richtig gut aus. Unter seinem Arbeitstisch lag es noch in Einzelteilen, aber die Jury hat noch nichts gerochen. :0) Als die Uhren liefen fingen 4 Teams an die Grundgerüste aus MDF zu fertigen. Das JAZ-Team hat als erstes seinen Kühlturm gebogen. All diese Arbeiten zogen sich in die Länge, damit auch alles passte. Die Jury hat nichts bemerkt. Nachdem Patrick seinen Heckteil fertig auf ein zweites Stück MDF übertragen hatte ist er zu den Blass-Brüdern gerannt: „Hier ist euer Material, was Ihr haben wolltet“ Jury hat noch nichts gerochen. Später am Tag kamen dann Henning und Matze mit dem Heckstück für die Blassbrüder mit dem Loch für das Kugellager.
Tag 1 hatten wir somit überstanden, ohne dass das Projekt aufgeflogen ist.
Hier sind schon die Gattlings zu sehen. Im nächsten Bild nimmt die Front schon langsam Gestallt an.
Der "Kühlturm" und unten schon die Anfänge des Habitats.
Ab hier dann der Stand der Dinge nach 8 Stunden.
Der zweite Tag:
Am zweiten Tag ging es eigentlich wie am ersten Tag weiter. Patrick und Oli Frästen jetzt die Lamellen ins MDF, wir machten an den Triebwerken und den Fins weiter. Die Chaosmodder mit Schleifkontakten zu Ihrem Gravitationsring.
Ziel war es bis zum Ende des Tages so weit zu sein, dass wir nach dem zweiten Tag zusammen bauen könnten. Wir waren alle sehr in unsere Projekte vertieft. Zum Glück ist dem Henning aufgefallen, wie die JAZ-Crew auf einmal ein grünes Stück Stoff ähnlich einem Kunstrasen auf Ihren Reaktor aufkleben wollte. Daraufhin sind dann 6 von den Moddern (Patrick und Oli hatten gerade Mittagspause)des Raumschiffs in Richtung JAZ Arbeitsplatz losgestürmt um die davon abzuhalten. Das hat ein aufmerksames Jurymitglied mitbekommen und ist hinterhergestürmt. Während ich den JAZ-Mann überredet habe haben die anderen 5 abgelenkt – es hat geklappt. Es ist nicht aufgeflogen, aber es war sehr sehr knapp davor. Jetzt ist uns aufgefallen, wie sehr die JAZ-Crew Probleme hatte. Im Gespräch kam heraus, dass sie dringend Hilfe brauchten. Daraufhin habe ich erstmal in meiner Mittagspause eine neue Verkleidung für den Turm gebaut (kam aber später nicht zum Einsatz).
Der zweite Tag ging nun zu Ende.
Staub. Überall Staub!
Das fast fertige Habitat und drunter der Gravitationsring mit den Schleifringen für die Beleuchtung
Die Triebwerkssektion nimmt auch langsam Gestallt an.
#
Der erste Lack kommt auf die Front. Die Jungs haben gute Arbeit geleistet.
Da freut sich aber jemand über die perfekte Form der Fins. Schakal sieht aber noch skeptisch aus.
und ja, das grüne Ding sollte ursprünglich aufs Case.
Der dritte Tag:
Nachdem wir uns beim Brasilianer fast Todgefressen hatten, (Keinen weiteren Kommentar :0)) haben wir beschlossen, dass wir dringend die JAZ helfen müssen.
Wir sind gleich zu der Öffnung für die Aussteller dagewesen, um unsere Überraschung vorzubereiten. Zusammen haben wir Hennings Gestell auf die richtige Größe gebracht. Dabei haben wir den Teppich ein wenig gegrillt. :0) Leider kam einer der Veranstalter schon eine halbe Stunde nach Ausstellereröffnung. Auch ein paar Jurymitglieder trudelten ein. Alle schauten ein bisschen blöd, weil wir schon am Basteln waren, aber, da wir nur an einem Gestell arbeiteten haben sie uns weitermachen lassen. Wir haben einfach gesagt es wird ein Regal/Aufsteller für das Chaosmodder Case. "Des wird nen Regal für Matzes Case!"
Als das Gestell fertig war, haben wir die Einzelteile positioniert.
Wie der Patrick schon so schön gepostet hatte: Die Katze ist aus dem Sack.
Veranstalter und Jury haben sich sichtlich gefreut und so fing dann der dritte und letzte Livemodding-Tag an. Was wir nicht beachtet hatten, war das an diesem Tag viele TV-Crews unterwegs waren und filmen wollten. Deshalb mussten einige Teams schon mal starten und etwas modden, aber andere auf ihren TV-Beitrag warten. Dadurch kam die ganze Planung und Ausrichtung durcheinander. Unserem Team hätte es beinahe das Genick gebrochen. Ein Vorteil war aber, da Henning mit seinem Motorad-Mod ein paar Sachen fürs Fehrsehen drehen musste und daher die Chaosmodder Uhr nicht lief hat Maitai-Matze in eineinhalb Stunden für die JAZ-Leute das Case komplett neu gezimmert. Er hat einen Kompletten Sarkophag aus MDF gebaut, der das Case umhüllte. Jetzt konnten die Jungs mit seiner Hilfe eine kleine Servo-Steuerung einbauen, die die Lüfter bewegte. Nach und nach liefen dann die Uhren der anderen Teilnehmer. Damit die Teilnehmer aufholen konnten wurden die anderen in eine längere Mittagspause geschickt. Auch hier verzichteten die meisten Teilnehmer auf die Pause und halfen den Teams, die ein wenig mehr zu tun hatten. Kurz vor Schluss hat dann unser Team noch am meisten rotiert. Ein Dank geht hier an den Matze der hier dann noch voll ausgeholfen hat. Der Stefan und der Oli zauberten einen genialen Airbrush aufs Case während Henning noch sein Baby, das Tochterschiff „Phallus Minimus“ samt Hangar fertigstellte und wir noch die Wakü befüllten, da wir es nach unserer Uhr, die als erstes ablief nicht geschaft haben, wurde der Schlauch samt Trichter und Spritze an das nächste Team übergeben. Jetzt liefen so langsam die einzelnen Uhren ab und fertig war es: Das lang geplante Projekt zum 10 Jährigen Geburtstag der DCMM.
Die Front ist hier schon soweit fertig.
Ja, Semme, sieht schon gut aus. Jetzt muss es nur noch fertig werden.
BÄM,BÄM,BÄM. Platinen keinhacken. Und schon kam man sich vor wie im Zoo. Aufeinmal haben alle Besucher vor der Scheibe gestanden. :0)
Nach Maitai-Matzes Rettungsaktion
Und der lackierte Ring
Hier bekommt der Hangar einen Motor verpasst, damit der auf "Knopfdruck" auf und zu geht, damit "Phallus Minimus" andocken kann.
So nun sind alle Teile wieder zusammen. Jetzt muss nur noch fertiglackiert werden.
Wrrrrrrrrooooooooooooooooom
Final Bilder:
Ein abschließender Dank geht erstmal an alle Modder: Matze, Henning, Oli, Stefan, Martin, Patrick, Semme, Willi und Simon – Danke für die geile Zeit jedes Jahr – Ihr seid die BESTEN!
Dann an die DCMM-Organisation, vorallem an Jan und Michael dafür das sie die Casemodding Szene jedes Jahr zusammen bringen und das schon 10 Jahre lang. Sowie an die Jury, besonders Bastian, Florian und Christopher für die lustige Zeit während der 24h Contest lief.
Ein riesiges Dankeschön geht an
Aquatuning und
Coolermaster die zusammen das Projekt in riesigem, unvergleichbarem Maße unterstützt haben!
Das Raumschiff hat sogar 4 Preise abgeräumt. Einen ersten Platzin der Kategorie Cases on the Move. Einen zweiten und einen dritten Platz in der Livemodding Challengeund noch einen dritten Platz in der Zuschauerwertung.
Vielen Dank fürs Mitlesen, falls du so weit gekommen bist!
Es wird noch ein Update mit Videos und Bildern geben!