Das ist auch ein interessanter Punkt, bei dem ich mir gerade nicht sicher bin- es ist doch so, dass die Leitungsverluste pro Kabellänge bei Gleichstrom wesentlich höher ist als bei Wechselstrom, oder?
Wenn man mal sieht wie schnell man 50m Kabel in der Wand versenkt hat, merkt man dass da doch schnell hunderte Meter in einem Haus zusammen kommen. Da ist dann die Frage, wieviel von der Spannung dann da überhaupt noch ankommt.
Bei der ersten Zeile kann ich dir nicht zustimmen.
Die Verluste hängen quadratisch Proportional mit dem Strom zusammen, und direkt Proportional mit der Leitungslänge.
Die Frequenz hängt bei beiden nicht mit drin weshalb man nicht pauschal sagen kann dass die Verluste bei Wechselspannung höher sind.
Wechselstrom und Gleichstrom sind was das angeht also identisch was ihre Verluste angeht, wenn man sie bei gleicher Spannung betrachtet.
Aber du hast trotzdem recht, wenn man das genau betrachtet sind am Ende die Verluste durch DC höher wie durch AC. Denn Geräte brauchen zum laufen einfach nur Leistung. Diese ist vereinfacht das Produkt aus Spannung und Strom. Je höher der Strom desto höher also der Verlust wie ja oben beschrieben. Braucht ein Gerät die Leistung X kann ich diese Leistung bei 200V bereitstellen und liefere diese mit Strom Y, ich kann sie dann aber auch bei 12V bereitstellen, dann halt mit Strom Z. Es gilt nun dass Z>>Y. Der wesentlich höhere Strom Z hat nun auf der Leitung sehr viel höhere Verluste zur Folge weshalb am Gerät nicht mehr 12V ankommen sondern u.U. nur noch 10V. Das wären dann 16% Spannungsabfall, was wiederrum da ja Leistung X gebraucht wird über noch mehr Strom ausgeglichen werden muss.
Die VDE hat für so einen Fall leider keine Angaben. Bei 230V sind das glaub ich 3% Spannungsabfall zwischen Sicherung und weitester Entfernter Sicherung die ich haben darf, bei 12V sind diese Regeln nicht gegeben, daher kann man da machen was man will. Aber der Spannungsabfall muss ja im Rahmen bleiben damit die Geräte überhaupt noch laufen. Zumindest bei Großverbrauchern muss man sich darüber schon Gedanken machen bei den kleinen könnte man das mit 1V noch hinnehmen.
Dieses System gilt auch bei Wechselspannung. Bei Wechselspannung hat man sogar noch die Parasitären Verluste die über die Wechseeffekte der beiden Leitungen (Hin und Rückleitungen) miteinander zustande kommen. Über die Kapazitäten und Induktivitäten die jede Leitung hat, hat Wechselspannung also rein rechnerisch sogar mehr Verluste wie reine Gleichspannung bei gleicher Spannungshöhe.
Was bei Wechselspannung aber von Vorteil ist, man kann die Spannung super einfach in der Höhe regulieren. Da Leistung ja das Produkt aus Spannung und Strom ist kann ich um Leistung X zu übertragen (von Steckdose zu Gerät oder von Sicherung zu Gerät oder von Kraftwerk zu Gerät sei jetzt mal egal, es wird immer Leistung übertragen) dieses mit Spannung A oder B tun. Es gilt A>>B. Nun ergibt sich bei Spannung A der Strom G und bei Spannung B der Strom H, es gilt wiederum H>>G. und mit dem höheren Strom H hab ich sehr viel höhere Verluste.
Daher ist das Übertragungsnetz in Wechselspannung ausgeführt weil ich die 20kV die ein Generator erzeugt auf 400kV hochjagen kann und dann mit einem sehr viel niedrigeren Strom auskomme der die Verluste niedrig hält und darüber auch eine große Reichweite erreichen kann.
Ein Dynamo der 20kV erzeugt ist technisch durchaus möglich, aber ich bekomme die 20kV dann nicht nach oben (jedenfalls nicht ohne komplizierte Technik) und muss die Leitung mit 20kV benutzen und dann halt einen sehr viel höheren Strom benutzen um die selbe Leistung zu übertragen. Die Verluste sind also sehr viel höher wie mit der Wechselspannung weil bei gleicher Leistungsübertragung durch die höhere Spannung der Strom der für die Verluste verantwortlich ist geringer sein kann. Die Parasitären Verluste durch die Wechselspannung sind was die Verluste durch den Strom angeht um ein Vielfaches kleiner, weshalb man diese in Kauf nimmt bei der Übertragung.
Wenn man also um kleinere Geräte die wenig Leistung brauchen ein einziges Netzteil benutzt, das wenn viele Geräte laufen einen höheren Wirkungsgrad erreicht (Also weniger Verluste wie die ganzen einzelnen Steckernetzteile zusammen genommen) dann kann das von Vorteil sein. Wenn man dann auf der Zuleitung zu diesen Geräten weil das Netzteil ja dann Zentral irgendwo stehen würde mehr Leistung verliert als der Gebrauch der einzelnen Steckernetzteile zusammen genommen verbläst, dann macht das schon wieder keinen Sinn.
Ich glaube der einzige Punkt der bei dem Gleichstromhaus dafür spricht weshalb man sich über diese ganze Überlegung keine Sorgen machen muss ist einfach, dass er den Strom ja auch selbst produziert. Im Endeffekt bezahlt er ja die großen zusätzlichen Verluste die er mit seiner Leitungsführung erzeugt nicht sondern die hat er dann einfach weniger zur Verfügung.
Und wenn er keine Stromrechnung hat, kann er sich schonmal 5M 50mm² kaufen um seine Waschmaschine zu betreiben. Die zieht ja auch 8A nur beim normalen Laufen, aufs heizen verzichten sie ja schon.
Wenn er die Energie aber von jemandem ankaufen müsste, dann sähe das vermutlich anders aus dann würde das alles keinen Sinn machen.