1. Einleitung
Die deutsche Marke LC Power war mir eigentlich nur durch die Netzteile des Herstellers bekannt. Das Portfolio des Unternehmens umfasst jedoch ein sehr breites Spektrum an Produkten. Neben Netzteilen bietet LC Power auch Gehäuse, Mäuse, Tastaturen und sogar Stühle an. Im Kühlungssegment sind Produkte aus den Kategorien Lüfter, -steuerungen sowie Ram- und natürlich CPU-Kühler vertreten. Die Palette der CPU-Kühler umfasst aktuell drei Top-Blower (65mm, 85mm und 94mm), vier Single-Tower (95mm, 100mm, 120mm), einen Dual-Tower (3x 120mm) sowie drei AiOs (120mm, 240mm und 360mm). Beim hier vorgestellten LC-CC-120-LiCo mit seinem 120mm Radiator bzw. Lüfter handelt es sich also um die kleinste geschlossene Wasserkühlung des Herstellers.
Der Kühler ist zwar bereits zwei Jahre verfügbar, ist aktuell allerdings auch die günstigste 120mm AiO am Markt. Mit knapp 40€ ist die AiO sogar günstiger als so mancher 120mm Luftkühler. In diesem Review möchte ich für euch untersuchen, was ein Low-Budget-Kühler, speziell der LC Power LC-CC-120-LiCo, leisten kann und ob für den günstigen Preis Abstriche gemacht werden musste.
Weitere Informationen zum Hersteller und zum LC-CC-120 könnten unter folgenden Links abgerufen werden:
www.LC-Power.com
LC-Power LC-CC-120-LiCo
2. Unboxing & Details
Die Verpackung des Kühlers ist relativ schlicht gehalten. Die Verpackung ähnelt dabei dem von mir kürzlich getesteten LC-CC-120. Anscheinend hat LC Power seit der Einführung ein Update betreffend des Kartons durchgeführt. Rein optisch betrifft dies jedoch nicht den Inhalt. Die AiO scheint immer noch wie zum Start ausgeliefert zu werden. Der weiße Grundton mit den hellblauen Akzenten vermittelt einen Eindruck von Luftigkeit und Kühle. Als Symbol einer Wasserkühlung wurde ein Kraken im Hintergrund gewählt. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um eine Anspielung auf den Produktnamen der Konkurrenz handelt. Das Material der Verpackung ist nicht sehr dick gewählt, aber sie wirkt trotzdem nicht billig. Weiterhin sind wie üblichen Informationen abgedruckt, d.h. es werden Maße, Lüfter Spezifikationen sowie die Kompatibilität aufgeführt.
Nach dem Öffnen des Kartons erblickt man ein gut aufgeräumtes Inneres. Ähnlich wie auch bei den AiOs von Corsair, befindet sich im Karton ein Inlay aus Zellulose mit passen ausgearbeiteten Bereichen, sodass die Wasserkühlung sicher transportiert wird. Von Oben wird die Kühlung durch etwas Styropor geschützt. Zusätzlich sind alle Bestandteile in Tüten verpackt. Bei Lüfter und Montagezubehör sind diese wiederverschließbar.
Der Lieferumfang beinhaltet eine gedruckte Montageanleitung, Montagezubehör inkl. Backplate, Wärmeleitpaste in einer Spritze und natürlich den geschlossenen Loop inkl. einem 120mm Lüfter. Die Materialwahl beim Montagesatz wirkt stabil. Schön ist auch, dass LC Power schwarze Schrauben beilegt. Gut finde ich auch, dass die WLP nicht in einer Tüte daherkommt oder bereits auf dem Boden aufgetragen ist, sondern in einer Spritze mitgeliefert wird. Der Inhalt (1,5g) reicht für mehrere Einsätze. Ich erwähne dies, da die teurere Konkurrenz dies teilweise so umsetzt. Was ich am Lieferumfang noch verbessern würde, wäre, vier weitere Schrauben für einen zweiten Lüfter zu ergänzen.
Kommen wir zur Wasserkühlung. Wie der Name verrät, handelt es sich bei der LC-CC-120-LiCo um eine geschlossene Wasserkühlung mit 120mm großem Radiator. Die kleine Wasserkühlung setzt dabei nicht auf ein erweiterbares System. Die Schlauchanschlüsse sind nämlich fest mit dem Radiator und der Pumpe verbunden. Der Schlauch fällt sehr dünn aus. Ich habe die Schläuche nicht entfernt und kann daher nicht sagen, welchen Durchmesser LC Power hier verbaut. Es geht aber sicher in die Richtung 8/6mm. Die Schläuche sind gerippt und fallen sehr starr aus. Sie sind auch nicht besonders lang. Für eine Montage im Deckel oder der Rückwand sollte es aber immer reichen. Die gesamte AiO ist farblich schwarz gestaltet. Farblich heben sich lediglich das weiße Logo auf dem Pumpendeckel sowie der kupferne Boden des Kühlers vom restlichen Teil der AiO ab.
Wie erwähnt, wird der Pumpendeckel vom Logo geziert. Was man an dieser Stelle noch nicht sieht und was mich im Betrieb dann überrascht hat, ist, dass der Deckel leicht Lichtdurchlässig ist und das Logo von einer blauen LED beleuchtet wird. Was man an dieser Stelle auch erkennen kann, ist, dass die Anschlüsse an der Pumpe drehbar sind. In Anbetracht der starren Schläuche ist dies sinnvoll. Des Weiteren erkennt man schon den Anschluss der Pumpe. Sie wird mittels 3-Pin Lüfteranschluss am Mainboard oder einer Steuerung angeschlossen. Man kann die Pumpe als über die Spannung regeln und ihr Tachosignal auslesen. Kabel sowie Stecker sind auch wieder in schwarz gehalten. Auch die Montagehalterung wird ersichtlich. Hat man den Montagerahmen auf dem Mainboard befestigt, wird die Pumpe bzw. der Kühler nur noch mittels zweier Schrauben festgezogen.
Beim Material der Kontaktfläche zur CPU wurde Kupfer gewählt. Der Kupferboden ist von unten mit der Pumpeneinheit verschraubt und fällt sehr plan aus. Er ist zwar nicht poliert, weist aber auch keine Riefen auf. Laut LC Power kommt auf der Oberseite eine feine Struktur zur Wärmeabgabe zum Einsatz.
Der 120mm Radiator besteht aus Aluminium. Dadurch, dass der Kühlerboden aus Kupfer besteht existiert im Kreislauf ein Materialmix, welcher durch Elektrochemische Prozesse zu einer Korrosion führt. Ich gehe davon aus, dass LC Power der Kühlflüssigkeit Korrosions-Inhibitoren zufügt, welche diesen Prozess verhindern sollen. Allerdings muss man auch sagen, dass die Inhibitoren irgendwann verbraucht sind, wodurch es (irgendwann) unweigerlich doch zu einer Korrosion kommt. Leider ist mir nicht bekannt bzw. macht LC Power keinen Hinweis darauf, nach welcher Zeitspanne mit diesem Effekt zu rechnen ist. Ein Tausch der Flüssigkeit könnte dann allerdings das Problem nichtig machen, wäre aber auch mit einem Garantieverlust gekoppelt. (An dieser Stelle möchte ich mich bei NeronMK für seinen
Kommentar bedanken) Anmerken möchte noch, dass LC Power nicht der einzige Hersteller ist, der dies so umsetzt. Selbst die deutlich teureren Produkte von Corsair setzen auf Aluminium Radiatoren. Erwähnen sollte man aber auch, dass die Korrosionsprozesse eines Kupfer-Radiators geringer ausfallen und zudem die Leistung höher ausfallen würde.
Wie man sehen kann, sind die Schläuche auf die Anschlüsse des Radiators "aufgeschmolzen". An der Anschlusskammer befindet sich auch der Einfüllstutzen der AiO, welcher jedoch mit eine Garantie Siegel versehen ist. Ein Nachfüllen oder dergleichen ist also anscheinend weder erforderlich, noch erwünscht. Die Gewinde der Lüfteraufnahme sind bereits vom Lack entfernt bzw. erst gar nicht mit welchem versehen. Somit ist gewährleistet, dass sich die Schrauben leicht eindrehen lassen.
Beim Lüfter hätte ich auch auf die Bilder des LC-CC-120 zurückgreifen können. Rein optisch sind die beiden Lüfter nämlich nicht zu unterscheiden. Mit dem leichten Refresh ist der Lüfter nun nahezu komplett schwarz. Neben dem schwarzen Rahmen und Rotor, sind auch die Kabel, das Sleeve sowie der Stecker schwarz gehalten. Auch der Sticker auf der Nabe hat nun einen schwarzen Hintergrund. Auch hier möchte ich noch einmal sagen, dass LC Power ruhig auf das schwarze Sleeve hätte verzichten können. Die schwarzen Flachbandkabel hätten in meinen Augen optisch auch ihren Reiz. So schlicht, wie die Optik ausfällt, ist auch das Rotor-Design. Es kommen 7 leicht geschwungene Lüfterblätter zum Einsatz.
Erwähnen muss ich hier leider, dass ich wohl ein Montagsmodell erwischt habe. Denn von den angegebenen 2200 (+-10%) erreicht mein Lüfter "nur" etwa 1850UPM. Damit verfehlt er sein Ziel schon deutlich. Dies schlägt sich natürlich auch bei der Kühlleistung nieder. Mit noch höherer Drehzahl dürfte er besser anschneiden.
3. Eigenschaften
Pumpe / Kühler
Maße: 60 x 54,6 x 40,8 mm
Material: Kupfer und Kunststoff
Drehzahl: 7000 UPM
Lebensdauer: 70000 h
Lautstärke: <25 db (A)
Spannung: 12V
Leistungsaufnahme: 3,1W
Lüfter
Maße: 120 x 120 x 25mm
Drehzahl: 500 - 2200 UPM ± 10%
Volumenstrom: 20,13 - 86,5 CFM ± 10%
Luftdruck: 0,46 - 3,8 mmH2O ± 10%
MTTF: 40,000 h
Lautstärke: 19,35 dBA (Max)
Anschluss: 4-Pin
Radiator
Maße: 155 x 120 x 34 mm
Material: Aluminium
Kompatibilität
Intel: 1366 / 1156 / 1155 / 1151 / 1150 / 775
AMD: AM4* / AM3+ / AM3 / AM2+ / FM2+ / FM2 / FM1
*Hinweis:
Nachrüstsets für AM4-Sockel sind auch erhältlich. Dazu den Service unter
service@lc-power.com kontaktieren.
4. Montage
Für Montage der AiO benötigt man auf jeden Fall einen Kreutz-Schlitz-Schraubendreher, wobei auch ein Teil ohne Werkzeug erledigt werden kann. Die Backplate wird von Vorne mittel Abstandshaltern verschraubt. Auf diese werden dann die passenden Montagerahmen montiert und mittels Rändelmuttern befestigt. Danach wird die Pumpe auch schon auf die CPU aufgelegt und mit den beiden Schrauben der Anpressdruck hergestellt. Dies fällt in meinen Augen sehr simpel aus und lässt keine Beanstandung zu.
Natürlich darf zuvor nicht das Auftragen der Wärmeleitpaste vergessen. Die WLP ist sehr weich und lässt sich gut verteilen.
Der Radiator wird mit vier kleinen Schrauben am Gehäuse befestigt. Für mich hätten die Köpfe etwas größer ausfallen können. Zunächst dachte ich sogar, dass die Schraubenköpfe durch die relativ großen Lüfteraufnahme-Bohrungen durchrutschen würden, was dann allerdings nicht der Fall war. Der Lüfter wird auch mittel Schrauben auf dem Radiator befestigt.
Wie man auf dem Bild erkennen kann, suchen sich die Schläuche, bedingt durch ihre geringe Flexibilität, ihren eigenen Weg. Man kann das etwas durch die drehbaren Anschlüsse an der Pumpe steuern. Insgesamt finde ich, dass die AiO sich unaufdringlich in das Innenleben des PCs einfügt. Als Vorteil könnte man hier sehen, dass man jeglichen Ram verbauen kann. Zudem hat man sehr viel mehr Platz um die anderen Anschlüsse (um den Sockel) zu erreichen, als dies bei großen Towern der Fall ist. Auch ein schneller Wechsel der CPU ist durch das simple Montagesystem gewährleistet.
Verbesserungspotenzial sehe ich beim Anschluss von Pumpe und Lüfter. Beides muss separat angeschlossen werden. Man benötigt zwei Anschlüsse auf dem Mainboard, da keine Adapter, z.B. 3Pin auf Molex oder Sata für die Pumpe, beiliegt. Zudem lässt sich die Pumpe leider nicht per PWM regeln.
5. Leistung
Ich verwende zwar Mittlerweile wieder Gehäuselüfter, diese lasse ich aber zu Vergleichbarkeit der Ergebnisse ausgesteckt, um einerseits ein eher schlecht belüftetes Gehäuse nachzustellen und andererseits weitere Geräuschquellen auszuschließen. Zum Auslasten der CPU nutze ich Prime 18.1 (small FFTs). Die maximal Werte wurden dafür nach 15min "Einbrennzeit" eine Minute lang mit CoreTemp 1.7 geloggt, die Idle-Werte nach weiteren 15min abkühlen. Beim angegebenen Wert handelt es sich um den Temperaturschied des wärmsten Kerns zur Umgebungstemperatur. Zwischenzeitlich musste ich einen Raumthermometer-Wechsel vornehmen, weswegen auch leichte Diskrepanzen entstanden sein können. Beachten sollte man allerdings auch, dass CoreTemp lediglich ganzzahlig Temperaturen misst. Die Umgebungstemperatur habe ich ebenso ganzzahlig Gerundet. Leichte Fehler in den Diagrammen sind daher nicht auszuschließen. Dies ist auch bei den Idle-Werten zu beachten. Ich versuche die Auslastung immer gleich zu wählen, trotzdem kann es vorkommen, dass eine minimale Lastspitze für einen sprunghaften Temperaturanstieg sorgt.
Das Testsystem sieht dabei wie folgt aus:
Prozessor: Intel i5 4690K
Mainboard: MSI Z87-G45 Gaming
Speicher: Corsair Vengeance LP 8GB
Grafikkarte: XFX R9 270 DD
Gehäuse: Aerocool P7-C1
Netzteil: Xilence Performance A+ 430W
SSD: Samsung 830
HDD: Samsung HN-M101MBB
Ich werde, wie man im Folgenden sieht, nun immer alle vier PWM Stufen abbilden, damit der jeweilige Kühler noch besser verglichen bzw. eingeordnet werden kann. Da meine Mainboard-Lüftersteuerung leider keine feste Drehzahleinstellung zulässt, kann ich nur diese Möglichkeit anbieten. Damit die PWM Stufe jeweils selber eine Einordnung erhält, findet man dann später eine Tabelle mit der jeweils zugeordneten Lüfter-Drehzahl sowie einer subjektiven Einschätzung meinerseits bezüglich der Lautstärke.
Der i5 wird von mir immer mit all Core Turbo betrieben. Im Serienzustand liegt eine Spannung von 1,07V bei 4x 3,9Ghz an. Bei den OC Werten wird der i5 mit 4x 4,4Ghz bei 1,17V betrieben.
Anmerken muss ich auch noch, dass die Pumpe bei den Tests immer mit 7000UPM lief. Die Begründung dafür liefere ich bei der Lautstärkeeinschätzung im nächsten Punkt.
Bevor es jedoch an den Vergleich mit anderen Kühler geht, habe ich verschiedene Lüfterbestückungen ausprobiert. Dies ist im folgenden Diagramm dargestellt. Über- bzw. Unterdruck habe ich die Sandwichbestückung bezeichnet, da der eine LC Power Lüfter jeweils etwa 100-200UPM weniger zustande bringt.
Tabelle mit den Drehzahlen [1/Min] der Lüfter beim jeweiligen PWM-Level.
[table]
[tr][td]Lüfter[/td] [td]25%[/td][td]50%[/td][td]75%[/td][td]100%[/td] [/tr]
[tr][td]LC Power "LiCo"[/td][td]790[/td][td]1200[/td][td]1600[/td][td]1850[/td] [/tr]
[tr][td]LC Power "nonLiCo"[/td][td]720[/td][td]1060[/td][td]1410[/td][td]1660[/td] [/tr]
[tr][td]Reeven Coldwing 12[/td][td]480[/td][td]706[/td][td]1212[/td][td]1555[/td] [/tr]
[tr][td]Scythe Slip Stream[/td][td]425[/td][td]830[/td][td]1195[/td][td]1495[/td] [/tr]
[tr][td]Scythe Glide Stream[/td][td]470[/td][td]850[/td][td]1180[/td][td]1395[/td] [/tr]
[tr][td]Noiseblocker PL1[/td][td]0[/td][td]550[/td][td]780[/td][td]930[/td] [/tr]
[/table]
Wie man sieht, profitiert die AiO von dem beiliegendem Lüfter am meisten. Auffällig ist auch der relative hohe Unterschied zwischen blasend und saugend. Auch ist auffällig, dass der Kühler so gut wie nicht von einem zweiten Lüfter profitiert. Lediglich bei der geringsten Drehzahl kann man einen leichten Unterschied erkennen. Im folgenden Vergleich wurde als Konfiguration immer die beste mit original Lüfter(n) gewählt.
Genauere Informationen zu den Vergleichskühlern lassen sich in meinem jeweiligen Review finden:
Wie man erkennen kann, schlägt sich die kleine AiO sehr gut gegen die Luftkühler. In vielen Szenarien liegt sie entweder vor oder nah an den Kühlern, welche auf größere Lüfter setzen. Nur die Corsair AiO mit mehr Kühlfläche kann sich deutlich von der LC-CC-120-LiCo absetzen. Man sollte hierbei bedenken, dass die LC Power AiO sogar günstiger als die meisten getesteten Luftkühler ist, also sogar direkt mit ihnen konkurrieren kann. Preis Leistungstechnisch gibt es also nichts auszusetzen. Auch für größere CPUs sollte die AiO noch Reserven haben.
6. Lautstärke
Zunächst möchte ich betonen, dass ich von Lautstärkemessungen nicht viel halte. Diese sind immer so stark Umgebungsabhängig, dass sie daheim nicht reproduzierbar sind und deshalb wenig Mehrwert liefern. Ich werde die Lautstärke also subjektiv beurteilen. Was für den einen als leise eingestuft wird, empfindet jemand anders als störend. Da ich bereits ein völlig passives System mein Eigen nennen konnte, empfinde ich bereits ein deutliches Luftrauschen als störend. Folgend also meine Meinung bzw. Einschätzung.
Zum Setting: Alle anderen Lüfter werden angehalten oder auf minimaler Drehzahl betrieben. Dies entspricht zwar nicht immer den Realbedingungen, aber man kann die Geräusche besser orten. Der Rechner steht dabei unter meinem Schreibtisch direkt zu meinen Füßen. Wer das Gehäuse nicht kennt, kann in meinem User-Review sehen, dass es relativ luftig gestaltet ist.
Gerade bei AiOs stellt die Geräuschkulisse einen sehr wichtigen Punkt dar. Denn neben dem bzw. der Lüfter gibt es mit der Pumpe eine weitere Geräuschquelle. Vor dem Test hatte ich mir überlegt, dass ich dieses Kapitel also teilen müsste in Lautstärke der Pumpe und des Lüfters. Aber was soll ich sagen. Ich kann die Pumpe bei voller Drehzahl nur durch ein ganz leichtes, hohes Surren hören. Und das auch nur bei offenem Gehäuse. Bei verringerter Drehzahl (etwa 5600UPM) hingegen nehme ich ein leichtes Gluckern wahr. Bei 600UPM ist dies nicht mehr zu hören. Aus diesem Grund habe ich die Pumpe auch immer mit voller Leistung arbeiten lassen.
Der Lüfter fällt natürlich durch seine hohe mögliche Drehzahl auch lauter aus, jedoch erst ab 75% störend. Bei 50% ist er zwar nicht nichts für Silent-Fetischisten, aber aufdringlich ist er nicht. Bei 25% ist er unhörbar.
Wie sich der Lüfter schlagen würde, wenn er korrekt arbeiten würde, kann ich leider nicht sagen. Natürlich würde bei voller Leistung noch lauter sein. Ob die er in den anderen Stufen auch lauter wäre, weiß ich hingegen nicht.
7. Fazit
Ich war beim LC Power LC-CC-120 schon sehr von er Qualität und der Leistung des Kühlers beeindruckt, vor allem in Anbetracht des Preises. Auch der LC-CC-120-LiCo weiß in beiden Punkten zu überzeugen.
Als positiv würde ich die schlichte Optik ansehen. LC Power hat fast in jede Ecke darauf geachtet, dass die Teile einen schwarzen Lacküberzug erhalten. Die dünnen Schläuche wirken aber nicht sehr hochwertig, verleihen der AiO aber einen industriellen Look. Für mich hätte LC Power auch auf die LED im Pumpendeckel verzichten können, da diese das Logo auch nicht gleichmäßig ausleuchtet.
Die Verarbeitung ist insgesamt auch sehr gut. Leichte Mängel könnte ich nur an den Gewinden am Radiator ausmachen. An einem war de Lack etwas um das Gewinde abgeplatzt. Der Lüfter oder das Gehäuse verdeckt diesen Makel allerdings auch vollständig. Die Materialwahl für das Montagematerial würde ich als solide bezeichnen. Nichts an der WaKü wirkt schwach. Bei den Schläuchen könnte man das allerdings auch als Kritikpunkt auslegen. Ich nehme an, dass sie zum Knickschutz so starr ausgelegt wurden, etwas weicher könnten sie aber schon sein. Natürlich ist in meinem Fall der Lüfter auch negativ anzusehen, da er trotz Toleranz sein Drehzahllimit nicht erreicht.
Lautstärketechnisch kann die kleine AiO auch gut überzeugen. Das wichtigste hier ist sicherlich die Pumpe, welche ihren Dienst sehr leise verrichtet. Sollte man sich an dem lauten Lüfter stören, könnte man diesen im Gegensatz zur Pumpe ersetzen.
Die Leistung ist auch super. Aber auch hier sollte man anmerken, dass ähnlich wie beim LC-CC-120 diese durch höhere Lüfterdrehzahlen als bei der Konkurrenz erreicht wird.
Insgesamt hinterlässt die kleinste AiO von LC Power aber einen positiven Eindruck bei mir.
Positiv
- Preis
- Leistung
- Kompatibilität (Sockel und MBs)
- Verarbeitung
- leiser Betrieb möglich
- sehr leise Pumpe
- Lieferumfang
- schlichte Optik
Neutral
- Leistung wird mit höherer Drehzahl als bei Konkurrenz erreicht
- keine Schrauben für zweiten Lüfter - Dual-Betrieb bringt aber auch kaum einen Vorteil
Negativ
- Lüfter verfehlt sein Drehzahl Ziel
- bei hoher Drehzahl laut
- sehr starre Schläuche
- kein Adapter für Pumpe oder Lüfter
- Materialmix (Aluminium und Kupfer im Kreislauf)
Wie immer bin ich für Kritik oder nachfragen offen.