Cooler Master Seidon 120V.v2
Vielen Kompaktwasserkühlungen wird nachgesagt dass sie schlechter Kühlen als vergleichbare Luftkühler, zu teuer sind und laute Lüfter haben. Deshalb wollte ich eine AiO testen um herauszufinden ob das nur Vorurteile sind oder auch etwas dran ist
Vorwort
Ich erstelle alle Testberichte ohne professionellem Anspruch und mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ich fertige alle Tests nach bestem Wissen und Gewissen, für etwaige Fehler kann ich keine Haftung übernehmen.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei Cooler Master bedanken, die mir den Kühler zur Verfügung gestellt haben.
Verpackung
Die Verpackung ist relativ klein, aber es ist ja auch ein Kompaktwasserkühlung, also warum sollte das nicht auch auf die Verpackung zutreffen? Ansonsten ist die Verpackung recht schlicht in schwarz/weiß gehalten, Lila ist nicht mit von der Partie.
Sie gibt an, dass das Produkt für die Sockel 1150 und FM2+ geeignet ist. Ein zusätzlicher Aufkleber wirbt mit Kompatibilität zu 1151 und 2011-3.
Zubehör
Das Zubehör ist in kleinere Plastiktütchen verpackt und gut sortiert.
Das Montagematerial unterstützt die Sockel 775, 1151, 1151, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3, AM2(+), AM3(+), FM1 und FM2(+).
Die Anleitung zeigt deutlich das eine gute Anleitung auch mit wenigen Worten (aber dafür umso mehr Bildern) auskommen kann.
Aufbau
Die Schläuche bestehen aus 30cm langem Plastikwellrohr. Die ist eine gute Lösung da die Schläuche so nicht knicken können. Bei einer Custom Wakü ist dies weniger ein Problem, einer AiO kann dies allerdings zum Verhängnis werden, da die Schlauchlänge vom Hersteller vorgegeben ist und bei einer unpassenden Länge die Schläuche zum Abknicken neigen.
Der (nicht polierte) Kühlerboden besteht aus Kupfer. Die gesamte Pumpen/Kühler Konstruktion misst ca. 7,5x6,5x3cm und ist in schwarz/grau gehalten. Eine blaue LED zeigt den Betrieb an. Angeschlossen wir die Pumpe mit einem ungesleevten 3-Pin Lüfterkabel.
Der Aluradiator hat 15x12x2,8cm eine typische Größe für 120mm Radiatoren. Dank der mitgelieferten Schrauben lässt sich eine Push/Pull Konfiguration einrichten.
Der mitgelieferte Silencio dreht mit maximal 2200 Umdrehungen und wird über ein schwarz gesleevtes PWM Kabel angeschlossen. Die fünf Lüfterblätter sind sichelförmig und sollen so einen höheren statischen Druck erzeugen
Einbau
Der Einbau ist eigentlich recht einfach. Besonders die gut bebilderte Anleitung hilft wenn es schwer wird. Am besten ist es mit der Montage des Kühlers zu beginnen und danach den Radiator zu befestigen. Auch ist es einfacher wenn man das Mainboard aus dem Case ausbaut. Aber auch im eingebauten Zustand ist die Montage möglich.
Hier müssen zuerst 4 Schrauben von hinten durch die Backpalte gesteckt werden und durch schwarze Gummiteile gesichert.
Anschließend kann man die zusammengebaute Backplate mit den Schrauben von hinten in die Löcher am Mainboard schieben.
Mit der Backplate gibt es keine Probleme, auch die mSata SSD auf der MB Rückseite berührt sie nicht.
Danach den Kühler mit der Halterung bestücken, auf die Cpu stecken und mit den beiliegenden Muttern sichern. (WLP nicht vergessen)
Anschließend den Lüfter auf dem Radiator befestigen und das Ganze an einem 120mm Lüfterplatz befestigen.
Verarbeitung
Man hat die ganze Zeit das Gefühl ein hochwertiges Produkt in der Hand zu haben und findet keine schlecht entgrateten Kanten oder Ähnliches. Die Lamellen sind im Radiator gleichmäßig und er ist sauber lackiert.
Testsystem und Durchführung
Pentium G3258 Anniversary @4,3ghz bei 1,25v vcore (Die CPU wurde geköpft und die WLP durch Thermal Grizzly Kryonaut ersetzt. Dies eliminiert das Problem der Wärmeübergabe vom Silizium zum Heatspreder.)
AsRock Z87E-ITX
8gb DDR3-1600 ram
XFX HD4870
BeQuiet L8 530w
Aerocool xPredator X3
Die CPU wurde 10 min. mit Prime 95 (Small FFTs) belastet und die maximal Temperatur wird in der Tabelle veranschaulicht.
In den Diagrammen wird nicht die CPU Temp in °C angegeben, sondern die Differenz zur Raumtemperatur in K.
Um die Kerntemperatur zu erhalten muss man die Raumtemperatur zum Wert aus der Tabelle hinzu addieren. Beispielsweise beträge bei einer Temperatur von 21°C die Kerntemperatur 66°C.
Ich habe die AiO sowohl hinten am Montageplatz des Hecklüfters als auch Oben unter dem Deckel montiert. Wie man sieht hat die Montageposition wenig Einfluss auf CPU Temperatur.
Die AiO schneidet leider deutlich schlechter ab als der etwas günstigere HR-02 Macho. Somit ist der luftkühler deutlich besser als die AiO wenn man einen kühler im Preisbereich bis 50€ sucht.
Da die Pumpe über einen 3 pin Lüfterstecker mit Spannung versorg wird habe diese mit einem Molex Adaper auf 5, bzw. 7v heruntergeregelt um herauszufinden ob die Pumpendrehzahl einen Einfluss auf die Kühlleistung hat.
Hier sieht man das die Kühlleistung bei 5v Spannung etwas höher ist als bei 12v bzw. 7v.
Auch ist die Lautstärke bei 5v und 7v geringer und die Pumpe nicht aus dem geschlossenem System heraushörbar.
Dieses Verhalten ist reproduzierbar.
Fazit
Es fällt schwer die Seidon 120V.v2 zu beurteilen.
Einerseits sind die einfache Montage und die gute Verarbeitung.
Auch der leise Lüfter und die (heruntergeregelt) leise Pumpe wissen zu überzeugen.
Gegenüber einem Luftkühler bleiben nur die Optik (nicht jeder mag einen großen Klotz vorm Window ) und die niedrigere Belastung für die CPU ein Vorteil (was bei Skylake ja kein Nachteil ist)
Allerdings überwiegt die schlechte Kühlleistung und deshalb gibt es leider nur 2 von 5 Sternen.
Vielen Dank für's Lesen
Lob und Kritik sind erwünscht
the_leon