Man kennt es von vielen Kraftfahrzeugherstellern, da wird sich dann um Kosten zu sparen, schon Mal innerhalb des Konzerns bei anderen Modellen bedient. So wird man z.B. die Schalter aus einem VW auch durchaus in einem Skoda finden. Aber das nur am Rande.
Auch bei anderen Produkten ist dies eine gängige und von Fall zu Fall auch durchaus sinnvolle Vorgehensweise.
Als Beispiel nehmen wir jetzt einmal das CM Storm Enforcer, welches nach ca. 2 Jahren das erste neue Modell von CM Storm ist und seine Verwandschaft mit anderen Cooler Master Modellen nicht leugnen kann. Und sicher auch nicht will. Denn dieses Erbgut ist nicht das schlechteste. Aber seht selbst.
Aeussere Erscheinung:
Wie in einem Review so üblich beginnen wir mal mit der Verpackung. Diese ist Hochglänzend und mit diversen Produktbildern des Gehäuses versehen. Das Design der Verpackung macht schon deutlich, wen man ansprechen möchte: den Gamer. Denn CM Storm ist ein Brand der Firma Cooler Master, welches den Gaming-Sektor anspricht.
Das Gehäuse selber präsentiert sich von vorne eher schlicht. Es besitzt eine Tür, welche mit mehreren Rippen versehen ist und einigen großen Lufteinlässen unter dieser Tür.
Öffnet man die Tür, präsentieren sich einem vier 5.25“ Laufwerksschächte aus Mesh-Gitter, einer davon mit einem Einsatz, um daraus einen 3.5“ Einschub zu machen.
Der Anschlag der Tür lässt sich nicht ändern, sie öffnet immer nach rechts.
Über der Tür befindet sich das Front Anschlusspanel. Dieses bietet 4 USB Anschlüsse, zwei USB 2.0 und zwei USB 3.0, außerdem den obligatorischen Mikrofon- und Kopfhöreranschluss. Unter dem Anschlusspanel befindet sich der große Power-Taster und links neben diesem der kleine Reset-Taster.
Kommen wir zu den Seitenteilen.
Das linke Seitenteil verfügt über ein großes Fenster, welches den Blick auf die in den meisten Fällen sicher hochwertige Hardware erlaubt und einigen Rippen im Blech neben dem Fenster.
Das ganze ist leicht erhaben auf der Seitentür was zu einer etwas plastischeren Anmutung verhilft.
Die rechte Seitenwand dagegen präsentiert sich schlicht und einfach ohne Fenster, Lüftungsschlitze oder sonstige Verziehrungen.
Auf dem Deckel des Gehäuses angekommen fällt zunächst die große Ablage in der vorderen Hälfte des Deckels ins Auge. Dahinter wird die andere Hälfte des Deckels von einem großflächigen Gitter dominiert. Hier lassen sich ein 200mm Lüfter oder alternativ bis zu zwei 120mm Lüfter montieren.
Die Rückseite des Gehäuses präsentiert sich schlicht und wie bei Cooler Master schon von der HAF Serie bekannt. Die Ähnlichkeit zum HAF 912 ist eindeutig erkennbar. Nur der Platz der Schlauchdurchführungen und des 120mm Lüfters wurde getauscht.
Auch der Boden ist bis auf die letzte Niete identisch zum HAF 912 . Er bietet ein Lüftungsgitter unter dem Netzteil, damit dieses Frischluft unter dem Gehäuse ansaugen kann.
Der innere Aufbau:
Das Innere des Gehäuses bietet den bekannten Blick auf die Innenraumgestaltung der HAF Serie. Das Gehäuse ist vorne mit sechs 3,5“ Einschüben für Festplatten versehen und vier darüber liegenden 5,25“ Einschüben.
Das Besondere daran ist, dass man die oberen vier 3.5“ Einschübe aus dem Gehäuse nehmen kann, nachdem man vier Schrauben entfernt hat.
Hinter den Festplatteneinschüben, noch vor dem Netzteil befindet sich ein weiterer kleiner Sockel auf dem Gehäuseboden. Dieser dient zur Montage von 2.5“ Laufwerken. Zwei SSDs oder HDDs lassen sich hier verbauen.
Ausserdem lässt sich der zusätzliche 2.5“ Sockel nach lösen zwei weiterer Schrauben auch entfernen und kann dann auf dem verbleibenden Sockel für die beiden 3.5“ Laufwerke angebracht werden.
Das schafft Platz für lange Netzteile oder auch der Einbau einer Wasserkühlung wird so durch den gewonnenen Platz einfacher.
Alles in allem ist das Grundgehäuse bis auf die Rückseite identisch mit dem Cooler Master HAF 912. Was bedeutet: effektive Nutzung des vorhanden Platzes und beste Verarbeitungsqualität.
Auch die Kabeldurchführungen und die Öffnung hinter dem CPU Sockel lassen keinen Anlass zur Kritik.
Zu erwähnen ist noch der hinter der Frontverkleidung angebrachte, rot beleuchtete 200mm Lüfter. Dieser ist nach lösen einiger Clipse und anschließenden Abnehmen der Front, sehr leicht zugängig.
Der im Heck angebrachte 120mm Lüfter erscheint allerdings in anbetracht der hineinströmenden Luft durch den 200mm Lüfter etwas unterdimensioniert.
So kommen wir auch gleich zum Belüftungskonzept und Hardwareeinbau.
Wirkliche Silent Freaks werden mit der vorhandenen Lüfterbestückung sicher nicht ganz glücklich. Da sollte man darüber nachdenken, den 120er Lüfter im Heck gegen einen 200mm Lüfter unter dem Deckel zu tauschen.
Zur verbauten Hardware:
Wir haben unsere Testhardware etwas modernisiert und setzen nun ein MSI 890FXA-GD65 Mainboard und eine MSI 6870 Twin Frozr II Grafikkarte ein. Das hat den Vorteil, dass wir nun auch USB 3.0 Anschlüsse auf dem Board haben, aktuelle AM3+ CPUs unterstützt werden und auf allen Komponenten Military Class II Bauteile zum Einsatz kommen, welche sehr zuverlässig und langlebig sind.
Ausserdem gestattet das Board auch evtuelle CrossfireX Setups und lässt auch Übertaktungsspielereien zu. Effektive Stromnutzung ist DrMOS und APS sei Dank auch sichergestellt.
Der Afterburner von MSI für die Grafikkarte tut sein übriges.
Als CPU Kühler setzen wir einen Thermalright Silver Arrow ein. Dieser ist zum einen durch seine Abmessungen schon eine Herausforderung für jedes Gehäuse und kühlt obendrein noch sehr gut.
Der Hardwareeinbau an sich gestaltete sich nicht als großes Problem. Bedingung bei dem CPU Kühler war natürlich die vorherige Montage des selbigen am Mainboard.
Wie man sieht, bietet das Gehäuse ausreichend Platz auch für große Grafikarten, 270mm lange Karten mit HDD Käfig, 390mm ohne HDD Käfig lassen sich unterbringen.
Die Kabelverlegung sollte ebenfalls niemanden vor unlösbare Aufgaben stellen. Cooler Master hat mit seinem bewährten Innenraumkonzept schon häufig überzeugen können.
Hinzu kommt beim Enforcer noch das bewährte Storm Guard Security System. So kann z.B. die Maus auf einer LAN-Party gegen Langfinger gesichert werden.
Temperatrurentwicklung:
Da es unser Ziel war, diesen Test zeitnah zum Erscheinen des Gehäuses zu veröffentlichen, werden wir die Temperaturmessungen in den nächsten Tagen an dieser Stelle nachreichen. Da das Board und die Grafikkarte heute bei uns eingetroffen sind, werden die Temperaturtests schnellstmöglichst gemacht.
Wir werden das System mit einem Phenom II X4 955 Prozessor betrieben, den wir auf ca. 4GHz übertakten werden und mal einige Runden des 3D Mark Vantage durchlaufen lassen.
Nach fünf Durchläufen wird die Temperatur der Grafikkarte und der CPU ausgelesen. Dazu nutzen wir für die Grafikkarte den Afterburner von MSI und CoreTemp für die CPU.
Daten des Gehäuses:
Bauform:
Midi-Tower
Maße (B x H x T in mm):
229 x 484,5 x 523,5
Materialien:
Kunststoff und Stahlblech
Gewicht:
8,3 kg
Laufwerke:
4 x 5,25 Zoll
6 x 3,5/ 4x 2,5 Zoll (2x über 3,5" Adapter)
Mainboard-Spezifikationen:
ATX / mATX
Erweiterungskarten:
7 Slots
Front-Panel-Anschlüsse:
2x USB 2.0
2x USB 3.0
Kopfhörer-/ Mikrofonanschluss
Netzteilposition:
Boden
Besonderheiten:
Staubschutzfilter (Front/ Netzteil)
3,5" auf 5,25"-Schienen
2,5" auf 3,5"-Wechselrahmen
Storm Guard Security System
Lüfter:
Front : 200 mm (rote LED Beleuchtung)
Top: 200mm oder 2x 120mm optional
Side -
Back: 120 mm
Lieferumfang:
Installationsanleitung
Kabelbinder
verschiedene Schrauben
3,5" und 5,25" Adapter
USB Blende für Diebstahlsicherung
Schienen für 3,5" Montage
Preis:
ca. 89 €
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Fazit:
Was in der Automobilindustrie genutzt wird kann auch in der PC-Gehäuse Produktion überzeugen. Nämlich die Übernahme von bewährten Konzepten in neue Gehäuseserien.
Das Enforcer weiß zu gefallen. Wirklichen Anlass zur Kritik gibt es keinen. Wenn überhaupt, dann nur der evtl. etwas unterdimensionierte Heck-Lüfter.
Der Rest des Gehäuses ist bekannt vom HAF 912, konnte schon dort überzeugen und mit seiner variablen Innenraumaufteilung punkten.
Das Design der Front kann man auch als gelungen ansehen. Aber das ist dem Geschmack des Käufers überlassen und soll hier nicht in die Bewertung einfließen.
Der angepeilte Preis von 89 € ist für das Gebotene absolut angemessen.
Dem Gehäuse kann ohne Bedenken eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.
Weitere Bilder: