In diesem Hands on zeige ich euch detailiert meine Eindrücke vom Cooler Master MasterCase H500P Gehäuse. Warum sollte es dieses Gehäuse sein? Einfach aus dem Grund, da ich bei der Vorstellung direkt von der Optik angetan war und mir ein neues Projekt vorschwebte. Zu viel möchte an dieser Stelle noch nicht spoilern, aber die beiden 200mm RGB Lüfter schreien förmlich um einen Mod mit viel Beleuchtung
Mit meiner Vorstellung des Gehäuses möchte ich noch einmal auf viele Aspekte und Möglichkeiten des Gehäuses verweisen. Evtl. wird dabei der ein oder andere Vergleich gezogen, allerdings soll das H500P im Fokus stehen. Daher werde ich auch keine quantitativen Vergleichswerte mit anderen Gehäusen anbieten.
Die Verpackung tut eigentlich nicht viel zur Sache (weshalb der Außenkarton auch nicht abgelichtet wurde), jedoch ist dieser beim MasterCase H500P auch wieder im neuen typischen Farbschema gestaltet - also viel Lila und Grau. Im Inneren erwartet einen dann eine riesige Tasche, welche das Gehäuse eingefasst in Styropor beinhaltet.
Außenansicht
Betrachtet man das gehäuse von außen, springen einen die beiden 200mm Lüfter nahezu an. Sie gehören sicherlich zu den markantesten Elementen des Gehäuses. Verbaut sind diese hinter einer Acryl-Scheibe, sodass man diese fast im vollen Umfang erblicken kann. Die Scheibe selber ist eingefasst in einem silbernen (CM nennt es Gun Metall) Kunststoffrahmen, welcher an den Seiten dreieckige Öffnungen aufweist, welche durch ein schwarzes Stahlgitter und einen leichten Staubfilter versehen sind.
Gleiches findet man auch beim Top vor. Blickt man hier durch die Scheibe, bekommt man zwar keine Lüfter zu sehen, aber einen Rahmen, welche welche aufnehmen kann. Ein Tipp von mir: Nutzt man keine Decken-Lüfter, würde ich den Rahmen entfernen. Man hat somit einen noch besseren Blick auf die verbaute Hardware.
Das rechte Seitenteil besteht fast komplett aus Glas. Unten und oben sind Metallschienen angebracht, damit die Scheibe fast Schraubenlos montiert werden kann. Damit diese Schienen nicht auffalen, wurde die Scheibe mit einem schwarzen Rand versehen. Gehalten wird die Scheibe nur durch ein U-Profil am unteren Rand und einen Hebel, welcher durch die mittige Schraube oben gedreht werden kann.
Die Andere Seite des Gehäuses birgt nur ein Stahlseitenteil, welches schwarz gefärbt wurde. Persönlich finde ich es ehrlich gesagt nicht so gut. Man hätte es entweder im Farbton der Kunststoffelemente lackieren sollen oder aber ein weiteres Glasseitenteil verbauen sollen. Dass dies gut möglich wäre, zeigen die späteren Bilder.
Die Rückseite bietet Platz für Wahlweise einen 140 oder 120mm Lüfter, welcher in der Höhe variiert werden kann. Das vormontierte 140er Modell entspringt leider nicht der MasterFan Pro RGB Serie. Es handelt sich lediglich um einen eher günstig wirkenden, grauen Lüfter. An Steckplätzen sind 7 + 2 vorhanden. Das heißt, dass 7 Slots regulär horizontal vorhanden sind und 2 vertikal. Diese Option ist leider nicht ganz durch den Lieferumfang gegeben, da ein Riser-Kabel nicht enthalten ist. Hier würden also Extra-Kosten anfallen. Das Netzteil wird nicht von hinten eingeschoben, sondern, wie man später sieht, mit etwas Aufwand. Gut ist, dass der zugörige Staubfilter nach hinten einfach rausgezogen werden kann.
Demontage
Die angesprochenen Acrylglas-Kunststoff-Blenden sind nicht verschraubt, sondern können mit einem Handgriff entfernt werden. Einerseits ist das sehr gut, da man somit einen leichten und schnellen Zugriff erzielt, jedoch sind die Spaltmaße nicht zu 100% astrein, da sie leicht locker sitzen. Anzumerken ist auch, dass CM genau aus diesem Grund auch mehrfach darauf hinweist, das Gehäuse nicht an den Blenden anzuheben. Das wäre auch schier nicht möglich. Oben erwartet einen, wie gesagt ein demontierbarer Rahmen für bis zu drei 140/120mm Lüfter.
An der Front erhält man den direkten Zugrif auf die beiden verschraubten 200mm RGB Lüfter. Was ich im weiteren Verlauf auch vergessen hatte zu fotografieren, ist, dass man die beiden Lüfter auch im Top montieren kann, insofern man das lieber mag.
Weiter geht es mit der Rückseite. Das Stahlseitenteil ist relativ dick und schwer, was dem Schwingungsverhalten und störenden Geräuschen zugute kommt. Es wird eingeschoben und mit Rändelschrauben fest fixiert. Dahinter verbirgt sich eine sehr aufgeräumte Rückseite. Dies wird durch zwei Blenden erzeugt. Die eine verbirgt das Zugriffs-Loch zur Mainboard-Rückseite bzw. Backplate. Sie besteht aus Kunststoff und wird geklipst. Die andere bildet sozusagen einen Kabelkanal, welche beinahe alle störenden Kabel verbergen kann. Dass dies sinnvoll ist, zeigt sich schon gleich. Die Blende besteht aus Stahl und wird an drei stellen eingehakt und an zwei Stellen verschraubt.
Nimmt man die zuletzt genannte Blende ab, kommen einem direkt alle enthaltenen Kabel entgegen. Und wie man sieht, sind das nicht gerade wenig. Denn die beiden Lüfter sind jeweils mit einem 3-Pin Stekcer und 5050-RGB-Stecker versehen. Bei Anschlüsse sind noch einmal imt Y-Adaptern versehen. Bei beiden Adaptern ist noch ein jeweils identischer Anschluss für ein weiteres Gerät frei. Die Kabel sind alle schwarz gehalten, was ich persönlich sehr gut finde. Die Längen sind auch okay, bis auf die des Audio-Kabels. Dies dürfte gerne noch rund 20cm länger sein, da der passende Anschluss auf dem Mainboard meisten ganz unten links vorhanden ist. Damit man die Kabel etwas bändigen und organisiert verlegen kann, ist das MB-Tray an vielen Stellen mit kleinen austehende Streben für Kabelbinder versehen. Davon sind auch einige im Lieferumfang enthalten, gewünscht hätte ich mir jedoch Klett.
In der unteren Kammer erwarten einen der Netzteileinbauplatz sowie ein Laufwerkkäfig mit zwei Kombi-Einbauplätzen (2,5"/3,5"). Bei beiden erkennt man, dass diese nicht von der Rückseite aus bestückt werden können. Zumindest hat man einen Zugriff auf die Kabel.
Den Zugriff auf die Hauptkammer erhält man, indem man die Schraube oben in der Mitte um 90° dreht. Dann klappt die Scheibe nach vorne und kann entnommen werden. Ein paar Arrettierungen hätte ich gut gefunden, denn etwas Spiel hat die Scheibe schon.
Wie man sieht, ist die Hauptkammer sehr aufgeräumt und bietet enorm viel Platz. Konkret können CPU Kühler bis 190mm hoch sein und Grafikkarten bis zu 412mm lang sein. Bei den Mainboards hat man die Wahl von ITX bis E-ATX. Günstigerweise wurde in das Tray eingestanzt, an welcher Stelle man die Abstandshalter einschrauben muss. Die Optik wird auch nicht durch richtige Laufwerkskäfige gestört. Dazu gleich noch einmal mehr.
Innere Features
Um an den Laufwerkskäfig zu gelangen, muss man zunächst die Rechte Abdeckung demontieren. Diese ist dreifach verschraubt. Die Laufwerkschienen können hingegen ohne Werkzeug herausgenommen werden. Das Einbauen eines 3,5" Datenträgers ebenso. Die Laufwerke sind leicht auf Gummipuffern gelagert. Bei meiner WD Black haben diese aber versagt. Denn das Arbeitsgeräusch ist sehr penetrant hörbar. Besser ist es mit einer 2,5" HDD mit weniger Drehzahl gewesen. Aber eine richtige Entkopplung fehlt hier eindeutig. Man muss dabei darauf achten, dass die Anschlüsse nach hinten zeigen, ansonsten bleibt der Datenspeicher ohne Nutzen. Die Schubladen können auch mit 2,5" Laufwerken bestückt werden, dann muss aber auf Schrauben zurückgegriffen werden.
Für SSDs sind lediglich zwei Käfige vorhanden. Diese können jedoch an fünf Stellen montiert werden. Ich muss dabei ehrlich gestehen, dass die beiden Plätze in der Hauptkammer für mich den wenigsten Sinn machen, da sie die Optik nicht unbedingt aufwerten. Auf dem HDD Käfig oder der Tray-Rückseite würde ich persönlich bevorzugen. Wobei man bei zweit genanten die Löcher verliert, welche man auch gut als Zuführung für die MB Kabel nutzen kann.
Auch die linke Blende lässt isch entfernen. Somit erhält man (endlich) den vollen Zugriff auf den Netzteileinbauplatz. Das verbaute MasterWatt 450W ist zwar wirklich kurz, aber auch hier wird deutlich, dass auch lange Netzteile eingebaut werden könnten. Sollte der Platz bis zum Käfig nicht reichen, kann man diesen auch entfernen. Das Netzteil selber wird normal mit dem Gehäuse verschraubt, ist aber auf Gummi-Puffern gelagert. Wie man sieht, ist bei der Orientierung nicht unbedingt vordiktiert, dass das NT die Frischluft durch den Boden ansaugt. Andersherum würde es aber nur bedingt Sinn ergeben, außer man verzichtet auf die Blende.
Um im Deckel einen Radiator oder auch nur Lüfter zu verbauen, empfiehlt sich, die Blende herauszunehmen. Da sich AiOs einer immer größeren Beliebtheit erfreuen, habe ich zur exemplarischen Demonstation die MasterLiquid 240 herangezogen. Wie man sieht, ist bei der Nutzung eines 240mm Radis genügend Platz vorhanden, um eine Stelle auszuwählen. Bei 360mm oder 280mm Modellen ist das dann nicht mehr der Fall. Zum Mainboard ist bei schlanken Radis auf jeden Fall auch genügend Platz vorhanden.
Auch in der Front können Wärmetauscher verbaut werden. Maximal sind hier auch 360 oder 280mm möglich. Bei sehr schlanken Modellen (z.B. AiO), können dabei weiterhin die beiden 200mm Radiatoren benutzt werden. Bei dickeren Modellen müssen die passenden Größen gewählt werden.
Die Frontlüfter können sehr leicht gegen kleinere Modelle getauscht werden, da der Rahmen passende Gewinde bereithält. Mit den beiliegenden Schrauben kann somit sehr schnell und einfach einen Austausch vornehmen. Wenn man auch den obersten Platz besetzen möchte, muss man auf den Hilfsrahmen zurückgreifen.
Hardware
Cooler Master bewirbt das MasterCase H500P mit enorm viel Platz für die Hardware. Hier wurde nicht gelogen. Wie man sieht, finden EATX und ATX Mainboards ohne Probleme Platz. Jedoch deckt der größere Formfaktor etwas die Kabeldurchführungen ab.
Auch beworben wird der vertikale Grafikkarteneinbauplatz. Schade ist, dass der Riser nicht enthalten ist. Montieren kann man die Grafikkarte aber auch so. Viel dicker als ein Zwei-Slot Modell sollte sie aber nicht sein, da dann der Raum zu Scheibe eng wird.
Dass überlange Grafikkarten mit bis zu 412mm montiert werden könnten wird hier ersichtlich. Mit einer "normalen" Grafikkarte wie in meinem Fall, wäre noch genügende Spielraum für Wasserkühlungskomponenten vorhanden.
Auch durch die getönte Scheibe kann man noch einen Blick auf die Hardware erhaschen. Mit Beleuchtung ist dies aber wesentlich effektvoller.
Wie angesprochen, kann die Blende beinahe alle benötigten Kabel verbergen. Das gefällt wirklich gut.
Natürlich sollen auch Bilder mit Beleuchtung nicht fehlen. Hier eine kleine Auswahl der möglichen Farben. Die beiden RGB Lüfter können an jeder 5050-Steuerung angeschlossen und kontrolliert werden. Ich finde es super, dass hier bereits ein 3 fach Splitter vorhanden ist, sodass man lediglich einen Header benötigt und sogar ein weiteres Gerät anschließen könnte.
Fazit
Insgesamt gefällt mir das Gehäuse sehr gut. Denn trotz der hohen Kunststoffanteile an Top und Front wirkt es relativ massiv. Dies liegt nicht nur an der schweren Seitenscheibe, sondern auch am stabilen Rahmen. Die einfache Demontage bzw. Montage der Blenden ist sehr praktisch, jedoch hätte es für meinen Geschmack gerne eine Arretierung geben dürfen, um etwas wenioger wackelig zu wirken. Das H500P bietet viele clevere Detaillösungen, wie die Montage der Lüfter, der demontierbare Tunnel oder die Kabelblende auf der Rückseite. Jedoch sind die HDDs im Käfig zu wenig entkoppelt, was sich akustisch bemerkbar macht, das Frontpanel lässt einen USB Typ-C Anschluss missen und es ist kein Riserkabel für den vertikalen Einbaulpatz vorhanden.