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Gorgtech

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Freitag, 7. August 2015, 02:18

Full Metal Wave Disruptor

Hallo Leute,

ich möchte euch mein neuestes Projekt vorstellen. Da ich nicht so bewandert darin bin, worklogs zu erstellen die womöglich niemand lesen wollen würde, werde ich versuchen, die Beschreibungen so knapp wie möglich zu halten.


Bei diesem Projekt handelt es sich um einen selbstgebauten DAC, als Quelle für meine Hifi Verstärker. Ansich hätte ich nicht zwingend so ein Gerät gebraucht aber ich wollte mich langsam vom integrierten Onboard Sound meines alten Notebooks trennen.

Fangen wir zunächst mit dem Herzstück des DACs an: eine leere, unbestückte Platine und einen passenden Trafo, Qualität aus PRC. Auf der Platine waren lediglich ein paar SMD Bauteile ab Werk verlötet. Die genaue Artikelbezeichnung fällt mir nicht mehr ein aber es ist auch kein Verlust, es gibt mittlerweile wesentlich bessere Grundlagen zu kaufen.

Ich habe die Platine mit qualitativ hochwertigen Bauteilen bestückt und die Beschaltung der Ausgangsstufe, massiv verändert, dabei habe ich mich an eine Empfehlung des Chipherstellers im Datenblatt orientiert.



Um sicher zu gehen, dass das Gerät auch über eine saubere Betriebsspannung verfügt, habe ich auch das Netzteil komplett überarbeitet und zusätzlich ein paar Tricks angewandt um einen stabilen Betrieb gewährleisten zu können.

Der Umbau war natürlich nicht ohne weiteres möglich und so musste ich z.B. ein paar extra Bohrungen hinzufügen und ein wenig improvisieren. Optisch mag wohl die Platine nicht so toll aussehen aber hauptsache die inneren ( technischen ) Werte sind jetzt für mich ausreichend.

Ich denke es würde zu lange dauern, alle Details genau zu erläutern wie z.B. die extern ausgelagerten Status LEDs etc.

Hier sind die Bilder





Selbstverständlich durften passende Anschlusskabel für den PC und für meine Verstärker nicht fehlen, also wurden schnell welche konfektioniert.





Das Gerät wurde größtenteils aus "Müll" gebaut bzw. Material welches ich noch übrig hatte und zu 100% in Handarbeit.

[Bilder vom DAC ]











Das verwendete Blech ist nur knapp 0,8mm dick aber mir hat diese Knitteroptik sehr gefallen und meine Verstärker wurden auch erfolgreich damit gebaut. Ursprünglich wollte ich noch ein paar Schlitze im Deckel schneiden aber dann hab ich mich für ein passenderes Motiv entschieden und dementsprechend ein Warnzeichen konstruiert, gedremelt und mir anschließend die Seele aus dem Laib gefeilt :(



Aber dann kam mir auch gleich die nächste Idee, eine LED Beleuchtung zu basteln die man bei Bedarf ja auch jederzeit ausschalten könnte ( der Schalter dafür ist im Boden versteckt ).

Damit sich das Blech nicht verzieht, habe ich etwas Stahlgitter mit 6 Schrauben befestigt um als Last dem entgegen zu wirken. Die Schrauben dienen gleichzeitig als Befestigungsmöglichkeit für die verwendeten RGB LEDs für eine stimmungsvolle Farbwechsel Schaltung...ebenfalls aus vorhandenen Teilen und Platinenresten gebaut und sollte einem doch das Material ausgehen, gibt es die berüchtigten Apotheken wie Reichelt oder Conrad :D









Die komplette Elektronik ist selbstgebaut und war im Grunde die nervigste Arbeit...erst recht wenn diese nicht unbedingt auf Anhieb so funktioniert wie man es gerne gehabt hätte. Theorie und Praxis und gerade bei Platinen-Aufbauten auf Streifen- oder Lochraster, kann die Technik sehr gerne auch ein "Eigenleben" entwickeln.

Somit war auch das Projekt zur Hälfte abgeschlossen und der zweite Teil war bereits in Planung.



Dieses "Podest" sollte das Gesamtbild vervollständigen und da ich noch ne Menge RGB LEDs übrig hatte, stand der Entschluss auch fest, dass es sich dabei ebenfalls um ein leuchtendes Gimmick handeln sollte. Man möchte immerhin die Bauteile auch verwenden und nicht nur wie ein Elektronik-Messi sammeln ;) Die LEDs wurden "geköpft" und entsprechend geschliffen, damit der Abstrahlwinkel vergrößert wird. Sie verlieren dabei einen Teil ihrer Leuchtkraft aber dieser fällt fast nicht auf. Genauso habe ich mich für einen sauberen Aufbau mit Trägern aus Platinen entschieden. Die verwendeten Kabel stammen fast ausschließlich von kaputten Netzteilen.

Zunächst hätte fast die Faulheit in mir gesiegt aber dann habe ich zum Glück doch noch die Kurve gekriegt. Ich hatte mich an die guten alten Zeiten erinnert, als es noch soundsensitive Leuchtstoffröhren für PCs zu kaufen gab und nachdem ich bei youtube ein paar beindruckende Videos gesehen habe, musste etwas eigenes her. Man kann dabei nicht 100% das heiße Wasser neu erfinden aber der gute Wille war da.

Vom Prinzip her benötigt man ein Mikrofon, einen passenden Vorverstärker dafür ( und gerade dann ist es von Vorteil wenn man mit Datenblättern von Elektrobauteilen umgehen kann ), einen Endverstärker und unterschiedliche Bandpässe welche im Resonanzfall, Transistoren öffnen welche als Schalter für entsprechende LEDs verwendet werden. In der Praxis wird es aber ein wenig komplizierter.

Die nächste Herausforderung bestand darin, das Podest 1) nicht unnötig hoch zu bauen und 2) die komplette Elektronik inkl. LEDs darin unter zu bringen. Ich wollte auch kein Y-Kabel verwenden um dieses dauerhaft über den DAC zu versorgen, deshalb musste ich mir auch einen passenden Vorverstärker für Mikrofone basteln und entsprechend dimensionieren. Eine Schaltung zu entwerfen die reell aufgebaut auch innerhalb von max. 15mm Höhe ( inkl. Abstandhalter und Luft ) passt, ist nicht ohne weiteres möglich, so musste ich an vielen Stellen ein wenig umdenken. So habe ich z.B. statt Klemmkontakte, "Lötösen" verwendet weil es sonst von der Höhe her nicht gepasst hätte. Dann werden auch gerne mal Schrauben + Muttern als Abstandhalter missbraucht wenn es nicht anders geht.

Dann kommt das nächste Problem, die Schaltungen müssen auch klein genug ausfallen, damit man genug Platz für die LEDs hat. Ich habe alleine ein paar Tage damit verbracht, verschiedene Layouts zu tüfteln und mir auch Gedanken darüber zu machen, wie alles endgültig befestigt wird.

Hier gibt es ein paar Bilder die zumindest ein paar Teile der Entstehung dokumentieren









Und so kann man auch für den nötigen Anpressdruck beim Kleben sorgen, falls man nicht gerade eine 50kg schwere Dame zur Hand hat, die sich darauf setzen könnte :D







Damit man die Feineinstellungen der Elektronik bequem erledigen kann, ohne jedes Mal den Deckel erst entfernen zu müssen, habe ich auch entsprechende Löcher für die Trimmer vorgesehen.



Und wie schaut das ganze System in Betrieb aus ? Ich war so frei und habe ein Video aufgenommen: ( copy & paste im Browser )



https://www.dropbox.com/s/3mewhty63tglm0…205244.mp4?dl=0



Das Video wurde mit einem Handy aufgenommen, wundert euch bitte nicht über die Qualität.


So, das wars erst einmal. Falls ihr Fragen habt, nur her damit :D Es gibt wohl noch viele Details die ich jetzt vergessen haben könnte aber einen "worklog" im Nachhinein zu verfassen, wenn das Projekt bereits abgeschlossen ist, ist nicht so einfach..

Mein persönliches Fazit. Insgesamt war ich knapp ein halbes Jahr mit diesem Projekt beschäftigt. Es hat Spaß gemacht, auch wenn es alles andere als leicht umzusetzen war. Aus finanzieller Sicht hätte sich der Kauf eines kommerziellen DACs wohl eher gelohnt aber dann hätte man auch nichts persönliches gehabt.

Das Projekt wird man auch im Rahmen der DCMM 2015 bewundern können :D


Socke

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Freitag, 7. August 2015, 12:12

Puuh krasser sch... :golly:

Find ich cool dass du alles selbst gemacht hast, wobei mir die Platinen zu chaotisch sind :phat:

Der Vorteil vom selberbauen ist auch wenn was kaputt geht kannst du es reparieren.
Bist du mit der Qualität zufrieden?

Gorgtech

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Dienstag, 11. August 2015, 11:25

Ja, man kann alles selber reparieren wenn man es auch selbst gebaut hat. So schlimm finde ich die Platinen nicht :lol: Insgesamt bin ich mit der Konstruktion zufrieden, auch wenn diese nicht den Geschmack aller Leute trifft.