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Obi-Wahn

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Montag, 3. März 2014, 16:19

[Review] Aquatuning Zange zum Abisolieren und Schneiden von Litzen, AWG12-28

Na dann, auf anregen Paladins probiere ich mich mal an einem Review.

Ich hab vor einem knappen Monat gefragt ob wer eine automatisch einstellende Abisolierzange besitzt und zwar ggf. das von Aquatuning angebotene Modell.
Dem war nicht der Fall aber bei einem Preis von 5.54 Euro zzgl. Versand kann man eigentlich nicht viel riskieren, also hab ich die Zange gekauft.


Die Zange kam im Paket einfach in einer klaren Plastikverpackung wie man sie auch von Kabeln kennt, ohne separate Beschreibung aber das bisschen Information was man braucht ist auf der Rückseite vermerkt.
Der erste Eindruck schon in der Verpackung ist eine für diesen Preis recht saubere Verarbeitung und was mir persönlich sehr gut gefallen hat ist dass die Verpackung nur ineinander geschoben war, nicht noch extra mit Klammern getackert.


Die Zange ist geeignet für AWG 12 bis 28 (American Wire Gauge) was Metrisch etwa 0.09 - 4 mm² entspricht. Dabei ist aber laut Verpackung zu achten dass die 4mm² zwar für das abisolieren, nicht aber für das schneiden mit dem integrierten Drahtschneider gedacht ist, und gleichzeitig die 0.09 mm² nur für das abschneiden der Drähte, nicht jedoch für das abisolieren von Drähten gedacht ist.

Effektiv kann man also mit der Zange 0.2 bis 3 mm² problemlos sowohl abisolieren als auch schneiden.


Nun ein paar Worte zu der Zange an sich.
Die Zange ist eine Konstruktion aus Spritzgussplastik und pulverbeschichtetem Metall, macht jedoch einen recht stabilen Eindruck und liegt auch gut in der Hand.

Auf dem Zangenkopf in dem Plastikteil ist auf der einen Seite eine Skala in Zoll, auf der anderen eine Metrische Skala für den Tiefenanschlag geformt.



Die Arretierung des Tiefenanschlags ist ein mehr oder weniger lose genietetes Stück gezackter Kunststoff, was meiner Meinung nach am schnellsten kaputt werden wird.
Auf diesem Foto sieht man auch die Zähne (einer oben, einer unten) die die Isolierung des Drahts durchtrennen.


Während die wegfallende Isolierschicht durch die Zähne nach hinten gezogen wird, wird gleichzeitig mit diesem gezacktem Stück das zu abisolierende Kabel festgehalten.


Der Drahtschneider ist wie bei diesem Preis zu erwarten war nur zwei im stumpfen Winkel gefeilte Stahlbleche die nach dem Prinzip einer Haushaltsschere funktionieren.



Als nächstes habe ich ein paar Abisolier- und Schnitttests gemacht. Dazu habe ich einerseits den von mir für Netzteilmods verwendeten 1.00mm² Litzendraht verwendet als auch einen von mir für Lötarbeiten im 2.54mm Raster verwendeten 0.2mm² Litzendraht von Conrad verwendet.


Zum Vergleich habe ich mit meinem einseitigen Seitenschneider einen Kontrollschnitt gemacht.


Als nächstes kam ein schnitt mit demselben Draht aber mit dem integrierten Schneider der Zange dran. Wie man sieht ist der Schnitt nicht ganz so schön wie mit dem Seitenschneider, aber alles in allem doch noch in Ordnung.


Anschließend folgte von mir ein Abisoliertest.
Zuerst mit dem 1mm² Draht. Ein auffälliger Punkt ist dass die Isolierung durch das einklemmen im Zangenkopf etwas beschädigt (gequetscht) ist. Soweit ich es aber beurteilen kann ist das bei diesem Draht nur ein kosmetisches Problem.


Danach kam der 0.22mm² Draht an die Reihe. Auch hier wieder die Quetschungen der Isolierung, jedoch durch die geringere Isolationsdicke ist hier die Isolierung schon mehr in Mitleidenschaft gezogen worden.
Zwar nicht im bedenklichen Ausmaß aber doch nicht mehr für Showzwecke geeignet.



Leider habe ich kein Flachkabel mehr herumliegen sonst hätte ich auch das getestet. Sobald ich eins auftreibe / finde kommt das Foto nach.

Eine Anmerkung noch zum Schluss: Gelegentlich - und zwar vor allem bei kurzen abisolierungen oder schneller Arbeitsweise - ist zwar der Tiefenanschlag konstant aber die Zange greift nicht immer gleich die Isolierung an. Sprich: Manchmal verrutschen die Zähne und man muss dann ggf. nochmal abisolieren da nur ein Teil abisoliert wurde.


FAZIT:
Wer eine automatische Abisolierzange günstig sucht und sich nicht daran stört dass ein paar Macken mitgeliefert kommen wird mit der Abisolierzange von Aquatuning seine Freude haben. Sollten dünnere Querschnitte oder aber sichtbare Drähte gebraucht werden dann sollte man sich entweder nach einer hochwertigeren Zange umsehen oder aber weiter manuell abisolieren.

madmaik[ymd]

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Montag, 3. März 2014, 16:26

Ich bin davon irgendwie nicht so ganz überzeugt und hätte ein besseres Ergebnis erwartet, ich hatte mir am Wochenende auch eine billige bei ebay bestellt für 3,99 € , wenn die genau so ein Ergebnis liefert wie deine war´s wohl Geldverschwendung.

der_george

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Montag, 3. März 2014, 16:37

Danke für dieses Review! Es bestärkt mich in meiner Einschätzung, dass man lieber mehr Geld für vernünftiges Werkzeug ausgeben sollte. Die Quetchungen sind dabei das kleinere Übel - wenn man sich das Bild mit der gelben 1,0er Litze genauer anschaut sieht man allein mindestens vier auf dieser Seite liegenden Einzeldrähte, die abgetrennt wurden.

Es fehlen einfach die Einstellmöglichkeiten der Schneiden (ob Manuell, oder Automatik) um die Schnitttiefe (Dicke der Isolierung) sowie Schneidkraft (Widerstandsfähigkeit der Isolierung) einzustellen. Wenn man grad zufällig eine Litze mir der passenden Isolierung (Durchmesser und Material der Isolierung)hat mag das Ganze gut gehen, aber als Allround-Werkzeug in meinen Augen unbrauchbar. Bei dem Preis sieht man noch über die fehlende Möglichkeit hinweg die Schneiden und Federn auszutauchen zu können. Aber der Preis macht die restlichen Mängel nicht weg. Klassisch von Hand ist die Qualität auf alle Fälle besser, auch wenn es lästiger ist. Für bessere Ergebnisse und zusätzlicher Arbeitserleichtung muss man wie immer tiefer in die Tasche greifen.

Aber tolles Review - danke nochmal!

So long :0)
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Obi-Wahn

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Montag, 3. März 2014, 16:55

Das Qualität kostet ist keine Frage. Es kommt halt auf das Einsatzgebiet an. Und für mein Einsatzgebiet reicht es wenn ich mir das Preis/Leistungsverhältnis ansehe.

Die Isolationsdicke kann man bei der Zange i.ü. auch einstellen. Ist der silberne Drehknopf, zu sehen auf dem allerersten Foto. Ich hab das im Review nicht erwähnt weil ich nicht einmal die Anleitung auf der Rückseite gelesen hab (Zitat meines Hirns: "Is ne Zange. Funktioniert? Ja. ok." :D )